Das kalifornische Unternehmen SpaceX äußerte gegenüber SpaceflightNow, dass es im Dezember der NASA die Weiterentwicklung des Dragon-Raumschiffs zu einem bemannten System für Gesamtkosten von 1 Milliarde US-Dollar angeboten hat.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: SpaceflightNow.
Die Förderung könne über mehrere Jahre im Rahmen des Commercial Crew Development Program (CCDev) erfolgen und innerhalb von 3 Jahren zu einem testbereiten System führen. SpaceX hat sich im Rahmen der 2. CCDev-Runde um einen Teil der ausgeschriebenen 200 Millionen US-Dollar beworben. Eine Entscheidung wird für März erwartet. Neben SpaceX haben sich aber auch Boeing, Orbital Sciences Corporation (OSC) sowie die Sierra Nevada Corporation (SNC) gemeldet.
An den Beginn der dreistufigen Weiterentwicklung wolle man den Entwurf eines Startabbruch- bzw. Rettungssystems sowie der Besatzungskabine stellen. Im Unterschied zu früher oder heute verwendeten Rettungssystemen solle dieses nicht an der Spitze der Rakete sitzen und im Notfall die Kapsel aus der Gefahrenzone ziehen, sondern in das Raumschiff integriert werden. Auf diese Weise könne es im Normalfall für die Landung verwendet werden. Dies ermögliche, dass man nicht mittels Fallschirmen abbremsen und wassern müsse sondern in der letzten Phase der Rückkehr mit Hilfe der Triebwerke bremsen und gezielt in einem Areal landen könnte.
Phase 2 würde Triebwerkstests umfassen und Phase 3 die endgültige Gestaltung des Innenraums (Sitze, Steuerungen, Kontrollen) sowie die Entwicklung eines kompletten Prototypen. Man hofft bei SpaceX, diese drei Phasen innerhalb der 2. Runde des CCDev realisieren und danach aktive Tests durchführen zu können.
SpaceX hat im Unterschied zu seinen Konkurrenten bereits einen erfolgreichen Test der unbemannten Dragon-Kapsel vorzuweisen. Am 8. Dezember 2010 umrundete die Kapsel zweimal die Erde und wasserte anschließend erfolgreich im Pazifik. Die Kapsel wurde geborgen und könnte wiederverwendet werden. SpaceX hat Dragon und die Trägerrakete Falcon 9 für Versorgungsmissionen zur Internationalen Raumstation im Auftrag des NASA-Programms Commercial Orbital Transportation Services (COTS) entwickelt.