Das Space Shuttle Atlantis startete erfolgreich um 20:20 Uhr MESZ vom Kennedy Space Center in Florida und begann damit die, nach derzeitigem Stand, letzte geplante Mission des Orbiters.
Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.
Das Wetter in Florida zeigte sich am heutigen Tag von seiner guten Seite und brachte nur wenige Wolken mit sich, sodass das Mission Management Team um 10:55 Uhr MESZ grünes Licht für die Betankung des externen Tanks geben konnte.
Die Crew, bestehend aus dem Kommandanten Ken Ham, dem Piloten Tony Antonelli und den Missionsspezialisten Michael Good, Garrett Reisman, Piers Sellers und Steve Bowen, begann kurze Zeit später ihren Arbeitstag und absolvierte letzte medizinische Tests, bevor sie ein gemeinsames Frühstück zu sich nahm. Um den letzten Flug der Atlantis zu feiern, dachte sich die Crew etwas Besonderes aus und erschien in Anzügen zum Essen. Anschließend legte die Besatzung, die bei diesem Flug aus reinen Veteranen besteht, ihre orangenen Fluganzüge an und begab sich zur Startrampe 39A.
Der gesamte Countdown verlief ohne größere Zwischenfälle und so erwachten die Triebwerke von Atlantis pünktlich um 20:20 Uhr MESZ und brachten den Orbiter auf seine 8½ Minuten lange Reise in die Umlaufbahn. Dort angekommen machte sich die Besatzung sofort daran, den Zustand des externen Tanks mithilfe von Foto und Videoaufnahmen zu dokumentieren. Diese Informationen sollen den Ingenieuren am Boden helfen, die Leistung des Tanks zu beurteilen und eventuelle Schadstellen aufzeigen. Sobald das Space Shuttle in einer stabilen Umlaufbahn ist, wird die Besatzung anfangen, den Orbiter auf die kommenden 12 Tage vorzubereiten.
Während der STS-132-Mission werden die Astronauten das russische Forschungslabor MRM 1 zur Internationalen Raumstation fliegen und zusätzlich dort in insgesamt drei Außenbordeinsätzen Ersatzteile an der Raumstation anbringen. Die wichtigste Aufgabe neben der Installation des russischen Segments wird der Austausch von sechs Batteriemodulen sein. Diese Batterien speichern die von den Solargeneratoren umgewandelte elektrische Energie und versorgen die Raumstation mit Strom, während sich diese auf der Nachtseite der Erde befindet.
Unterdessen berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax, dass sich ein Stück Weltraumschrott in Richtung Raumstation bewegt. Da sich das Objekt am Sonntag am nächsten an der Raumstation befinden wird, könnte dies den Zeitplan für das Koppelmanöver zwischen dem Space Shuttle und der Raumstation durcheinanderbringen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich in den kommenden zwei Tagen die berechnete Bahn des Trümmerstückes soweit verfeinern wird, das keinerlei Gefahr für die Raumstation besteht und diese keine Ausweichmanöver durchführen muss.
Die Besatzung soll um 02:20 Uhr MESZ ihren ersten Flugtag beenden und um 10:20 Uhr MESZ ihren ersten vollen Tag in der Umlaufbahn in Angriff nehmen. Der zweite Flugtag beinhaltet die routinemäßige Untersuchung des Hitzeschildes mithilfe des Orbiter Boom Sensor Systems.
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