Space Shuttle Atlantis dockt an die ISS an

Shuttlekommandant Charles Hobaugh dockte das Space Shuttle Atlantis sanft um 17:51 Uhr MEZ an die Internationale Raumstation und läutete so sieben Tage gemeinsamer Arbeit mit der Expedition-21 Besatzung ein.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.

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Das RPM in vollem Gange
(Bild: NASA-TV)

Die Bodenkontrolle in Houston weckte zuvor die Besatzung des Space Shuttle um 10:28 Uhr MEZ mit dem Lied „Higher Ground“ von Stevie Wonder. Das Lied wurde Missionsspezialist Robert Satcher gewidmet.

Nach der üblichen Morgenroutine begann die Crew mit den Vorbereitungen für das Rendezvous mit der Raumstation. Kommandant Hobaugh und Pilot Barry Wilmore absolvierten eine Reihe von Kurskorrekturen, um die Annäherung an die Station zu verfeinern. Insgesamt vollführte die Besatzung vier von diesen Kursanpassungen, die das Space Shuttle direkt unterhalb der Station positionierten. Dort angekommen übernahm Hobough die manuelle Kontrolle über den Orbiter und vollführte eine 360-Grad-Drehung um die Querachse des Shuttles. Dieses Manöver, welches Rendezvous Pitch Manöver (RPM) genannt wird, ermöglichte es der Besatzung der Raumstation, Fotos vom Hitzeschild an der Unterseite des Orbiters zu machen. Diese Aufnahmen wurden an die Bodenkontrolle übersandt, wo sie vom Damage Assessment Team ausgewertet werden.

Bildquelle
Atlantis auf dem Weg zum Andocken
(Bild: NASA-TV)

Anschließend steuerte Hobaugh das Space Shuttle direkt vor die Raumstation und von dort langsam auf den Andockmechanismus am Harmony-Modul zu, wo angekoppelt wurde. Nach den üblichen Dichtheitstests zwischen den beiden Raumfahrzeugen, die insgesamt etwa zwei Stunden in Anspruch nahmen, öffnete man die Luken und die Besatzungen konnten einander begrüßen. Kurze Zeit später absolvierte Stationskommandant Frank de Winne ein Sicherheitsbriefing mit der STS-129-Besatzung und führte sie anschließend durch die Station.

Zum Zeitpunkt, als sich die Luken zwischen dem Shuttle und der Station öffneten, wurde Nicole Stott ein offizielles Mitglied der STS-129-Besatzung und beendete damit ihren 2½ monatigen Aufenthalt auf der Station als Mitglied der ISS-Expedition 21.

Nasa
Das ELC-1 am Roboterarm
(Bild: NASA)

Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, widmeten sich die Astronauten der Arbeit und aktivierten die Roboterarme des Shuttles und der Station. Mithilfe des Shuttlearms hoben sie den Express Logistics Carrier Nummer 1 (ELC-1) aus der Ladebucht des Shuttles und übergaben diesen an den Stationsarm. Von dort aus installierten die Astronauten den ELC-1 an der Außenseite der Raumstation. Die ELC-Frachtträger enthalten wichtige Ersatzteile für die Raumstation, um einen sicheren Betrieb für die kommenden Jahre sicherzustellen. Auf ELC-1 befindet sich unter anderem ein Ammoniaktank, eine Ladekontrolleinheit für Batterien, ein Gyroskop für die Lageregelung und ein Greifmechanismus für den Roboterarm der Station.

Nachdem ELC-1 sicher an der Station angebracht worden war, begannen die Astronauten mit den Vorbereitungen auf den bevorstehenden ersten von drei Außenbordeinsätzen der Mission. Hierzu versammelten sich die beiden Besatzungen und gingen den Plan für Morgen durch. Anschließend begaben sich Michael Foreman und Robert Satcher in das Quest-Airlock, um dort bei vermindertem Druck zu schlafen. Diese Prozedur, auch Camp-Out genannt, soll den Stickstoffgehalt im Blut der Astronauten senken und so die gefährliche Taucherkrankheit verhindern. Der Ausstieg soll 6 Stunden und 30 Minuten dauern.

Die Bodenkontrolle wird die Besatzung um 10:28 Uhr MEZ wecken und somit den vierten Flugtag beginnen.

Raumcon:

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