Space 19+ – Raumfahrt für Europa – Made in Germany

Am 27. und 28. November 2019 findet im spanischen Sevilla die ESA-Ministerratskonferenz statt. Auf der Konferenz wird über die Zukunft der europäischen Raumfahrt in den nächsten drei bis fünf Jahren entschieden. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Quelle: DLR.

Am 27. und 28. November 2019 entscheiden im spanischen Sevilla die für Raumfahrt zuständigen Minister und die von den jeweiligen Regierungen entsandten Vertreter der ESA-Mitgliedstaaten über die Zukunft der europäischen Raumfahrt in den nächsten drei bis fünf Jahren. Die deutsche Delegation wird bei der so genannten Ministerratskonferenz, kurz „Space19+“, von Thomas Jarzombek (MdB), dem Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, geleitet. Im Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn laufen die Vorbereitungen für die Konferenz auf Hochtouren. Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstand für das Raumfahrtmanagement, und sein Team sind für die inhaltliche Vorbereitung der deutschen Positionen und Abstimmung mit der Bundesregierung und der ESA zuständig.

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(Bild: ESA)
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„Bei der letzten Ministerratskonferenz 2016 in Luzern hat Deutschland rund 1,9 Milliarden Euro für seine Beteiligung an den ESA-Programmen im Zeitraum 2017-2019 gezeichnet und war damit nach Frankreich der zweitstärkste Beitragszahler und Partner in der europäischen Raumfahrt“, erklärt Walther Pelzer, und ergänzt: „Für die Verhandlungen in Sevilla haben wir eine Kabinettsvorlage erarbeitet, die eine deutliche Erhöhung vorsieht und über die die Bundesregierung am 13. November 2019 entscheiden wird.“

Deutschland stärkt den Mittelstand im Raumfahrtbereich durch einen starken Fokus auf die Anwendungs- und Technologieprogramme. Die Ergebnisse von Sevilla sollen aus deutscher Sicht Raum schaffen für Innovationen, Agilität und NewSpace, das heißt konkrete Programme und strategische Linien auch für Start-ups und KMU. Der Nutzen der Raumfahrt für den Menschen und die Gesellschaft und die Erschließung neuer Märkte – also der Mehrwert und Transferpotenziale – müssen dabei entsprechend der Mittel und der Raumfahrt- sowie der High-Tech-Strategie des Bundes im Vordergrund stehen. „Wir stehen nach wie vor zu einem unabhängigen europäischen Zugang zum All und auch zu unseren Verpflichtungen beim Betrieb der ISS. Die globalen Entwicklungen in der Raumfahrt hin zu deutlich mehr Wettbewerb und Kommerzialisierung machen es aber – mehr denn je – notwendig, die deutsche Raumfahrtforschung und -industrie, besonders den Mittelstand und Start-ups, noch besser zu unterstützen und einzubinden“, sagt DLR-Vorstand Pelzer.

So sollen im so genannten Business-Application-Programm (BASS) insbesondere marktfähige und kommerziell nachhaltige Dienstleistungen und Anwendungen branchenübergreifend gefördert und kommerzialisiert werden. Hinzu kommt die Vernetzung von Raumfahrtunternehmen mit regional etablierten Industrieunternehmen zur Generierung von so genannten Spill-over-Effekten. Auf der letzten Ministerratskonferenz in Luzern hat sich Deutschland mit 479 Millionen Euro an den Anwendungsprogrammen beteiligt und plant eine signifikante Steigerung.

Deutschland weitet sein Engagement für den Klimaschutz aus, durch den Ausbau seiner führenden Rolle in der Erdbeobachtung – sowohl wissenschaftlich, technologisch als auch in der Nutzung und Verarbeitung jeglicher Daten zur Analyse unseres Heimatplaneten. Zudem ist Deutschland der wichtigste Partner im Copernicus-Programm von Europäischer Union und ESA und wird sich maßgeblich an dessen Fortführung und Ausbau beteiligen. Auf der Agenda stehen ebenso Erdbeobachtungsanwendungen für nachhaltige Entwicklung und eine stärkere globale Entwicklungszusammenarbeit.

Deutschland möchte zudem mit seinen Zeichnungen in Sevilla Innovationen voranbringen für die deutsche KMU-Landschaft und zur Kompetenzförderung in Forschungseinrichtungen und Universitäten. Damit sollen technologische Entwicklungslücken im internationalen Wettbewerb geschlossen werden. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von Kerntechnologien und Komponenten für künftige Missionen. Dazu gehören beispielsweise die Digitalisierung von Produktionszyklen und Technologien für eine nachhaltige Nutzung des Weltraums, sowie Industrie 4.0-kompatible Fertigungsmethoden wie additive Fertigungstechnologien (3D-Druck), Robotik und moderne Sensorik. Wesentliches Element ist auch die Laserkommunikation als Expansionsmarkt der Zukunft. Erhalt und Ausbau der deutschen Spitzenposition auf diesem Gebiet sind ein zentrales Ziel der deutschen Raumfahrtstrategie. Deshalb hat Deutschland Interesse an dem optischen Kommunikationsnetzwerk Hydron, das terrestrische und Satellitennutzer gleichermaßen verbindet. Zudem sollen Schlüsselelemente für ein europäisches Quantenkommunikationsnetz entwickelt und demonstriert werden, das auf der Grundlage von Quantum Key Distribution (QKD) für eine bisher nicht erreichte Sicherheit in der Datenübertragung sorgen soll.

Deutschland beteiligt sich am internationalen Mondprogramm. Durch die Entwicklung und den Bau des European Service Module (ESM) – Made in Germany – in Bremen ist Deutschland bereits „mit auf dem Weg zum Mond“. Zusammen mit der Orion-Kapsel der NASA bildet das ESM das Transportfahrzeug, das Astronauten in den Mondorbit fliegt und ist damit ein Schlüsselelement im ARTEMIS-Programm, dem US-Mondprogramm des kommenden Jahrzehnts. Komplementär dazu ist weiterhin das starke deutsche Engagement auf der Internationalen Raumstation ISS. Dort werden die Grundlagen geschaffen, um auf dem Mond leben, arbeiten und forschen zu können.

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