Auf hochauflösenden Bildern des den Mars umlaufenden Mars Reconnaissance Orbiter wurden möglicherweise verschiedene Teile des sowjetischen Landers der Mission Mars 3 gefunden.
Ein Beitrag von Gertrud Felber. Quelle: NASA.
Im Jahr 1971 startete die Sowjetunion die Marssonden Mars 2 und Mars 3. Jede Mission bestand aus einem Orbiter und einem Lander. Obwohl der Mars von einem den gesamten Planeten umfassenden Sandsturm verdunkelt wurde, waren die beiden Orbiter ein Erfolg. Leider stürzte der Mars-2-Lander ab. Dem Lander von Mars 3 gelang eine erfolgreiche, weiche Landung auf dem Roten Planeten. Aus bisher unbekannten Gründen brach allerdings die Datenübertragung nach nur 14,5 Sekunden ab.
Der vorhergesagte Landeplatz am Ptolemaeus-Krater befand sich bei 45 Grad südlicher Breite sowie 202 Grad östlicher Länge. Das erste Bildmosaik der HiRISE-Kamera dieses Gebietes wurde im November 2007 zusammengestellt und enthält 1,8 Milliarden Pixel. Um das Bild in voller Auflösung sehen zu können, wären etwa 1.000 heute typische Computermonitore erforderlich gewesen.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern um Witali Jegorow aus St. Petersburg durchsuchte sorgfältig viele kleine auffällige Bodenmerkmale und fand am 31. Dezember vergangenen Jahres einige aussichtsreiche Stellen für die Hardware von Mars 3. Nach einem Kontakt mit Alfred McEwen, Principal Investigator für die HiRISE-Kamera, wurde am 10. März diesen Jahres ein neues Bild des betreffenden Gebietes aufgenommen.
Der Fallschirm ist mit 11 Metern Durchmesser die markanteste Besonderheit in den Bildern. Er stellt sich als besonders heller Fleck von etwa 7,5 Metern Durchmesser dar. Eine Reihe weiterer Merkmale und deren Anordnungen auf dem Boden haben eine bemerkenswerte Übereinstimmung mit der bei Mars 3 verwendeten Hardware. Auch die Anordnung ist in etwa so, wie man sie nach einer Landung erwarten würde.
Das Abstiegsmodul war mit dem Landegerät über eine Kette verbunden. Es hat auf dem Bild die richtige Größe und zudem wurde auch eine Linie entdeckt, die obige Kette sein könnte. In der Nähe des Abstiegsmoduls ist ein Objekt zu erkennen, welches die richtige Form und Größe für den Lander hat und in der Form die vier offenen „Blütenblätter“ darstellen könnte. Zum Hitzeschild passt ein schildförmiges Objekt in der richtigen Größe, auch wenn es teilweise begraben ist.
Da alternative Erklärungen für die gefundenen Formen nicht ausgeschlossen werden können, werden weitere Analysen erfolgen und weitere Bilder angefertigt, z.T. auch in einem 3D-Format, um im günstigsten Fall diese Interpretation zu bestätigen.
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