Sojus-TMA 16 in verschneiter Landschaft

Die Erde hat sie wieder: Jeffrey Williams und Maxim Surajew. Die Landesektion ihres Raumschiff ging am 18. März 2010 um 12:24 Uhr MEZ im vorgesehenen Gebiet nieder.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, NASA, Raumfahrer.net. Vertont von Peter Rittinger.

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Williams und Surajew verabschieden sich.
(Bild: NASA-TV)

Das Abkoppeln erfolgte nach Verabschiedung, dem Schließen der Luken und den entsprechenden Überprüfungen heute morgen um 9:03 Uhr MEZ. Etwa zweieinhalb Stunden später wurden die Bremstriebwerke für 4 Minuten und 14 Sekunden gezündet und sorgten für eine Verringerung der Geschwindigkeit. Wenig später wurden Orbitalteil und Gerätesektion abgetrennt. Die Atmosphäre bremste die Kommandokapsel von knapp 28.000 Kilometern pro Stunde auf weniger als 400 ab. Danach übernahmen zuerst ein kleiner, dann ein großer Fallschirm die weitere Verlangsamung. Kurz vor dem Aufsetzen zündeten einige Bremstriebwerke.

Die Rückkehr zur Erde erfolgte auf der vorgesehenen Bahn, die Landung etwa 60 Kilometer vom kasachischen Arkalyk entfernt in der geplanten Landezone. Kurz nach dem Aufsetzen waren Bergungsmannschaften mit Hubschraubern vor Ort. Den beiden Langzeitfliegern wurde anschließend aus der Kapsel geholfen, eine erste Untersuchung fand in einem Sanitätszelt statt. Beiden Raumfahrern geht es gut.

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Abgekoppelt von Poisk
(Bild: NASA-TV)

Das Raumschiff Sojus-TMA 16 war am 30. September 2009 von Baikonur aus gestartet und hatte am 2. Oktober am Heck der Internationalen Raumstation angekoppelt. Damit waren erstmals 3 Sojus-Raumschiffe gleichzeitig an der ISS angedockt. Mit an Bord war der kanadische Artist und Unternehmer Guy Laliberté, der mit Sojus-TMA 14 am 11. Oktober zur Erde zurückkehrte.

Während der halbjähigen Mission arbeiteten Williams und Surajew mit den Besatzungen von Sojus-TMA 15, STS 129, Sojus-TMA 17 und STS 130 zusammen. Außerdem wurden die Frachtraumschiffe HTV 1, Progress-M 03M und Progress-M 04M entladen. Mitte November dockte das kleine Experimentier-, Kopplungs- und Ausstiegsmodul Poisk an Swesda-Zenit an. Dessen Einrichtungen wurden in Betrieb genommen. Dazu gehörte auch ein Außenbordeinsatz im Januar, um den Rendezvous- und Andockmechanismus vorzubereiten. Am 22. Januar legten die beiden Raumfahrer mit ihrem Raumschiff vom Heck der Station ab und koppelten an Poisk wieder an. Im vergangenen Monat wurde die Station außerdem um die Module Tranquility und Cupola erweitert.

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Das Raumschiff entfernt sich nach 167 Tagen von der Internationalen Raumstation.
(Bild: NASA-TV)

Neben der Erweiterung und Instandhaltung der Station gehörten auch Dutzende wissenschaftlicher Experimente zu den Aufgaben der Raumfahrer. Erwähnenswert ist ebenso, dass man mittlerweile auch von der ISS aus einen (fast) direkten Zugriff auf das Internet hat. Maxim Surajew begann als erster russischer Raumfahrer mit einem Weblog und regelmäßigen Videobotschaften.

Für Jeffrey Williams ging mit der Landung der dritte Raumflug, für Surajew der erste erfolgreich zuende.

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