Der erste Start eines bemannten Raumschiffes in diesem Jahr beginnt morgen früh vom Kosmodrom Baikonur aus. An Bord befinden sich drei Raumfahrer, welche die ISS-Expedition 31 verstärken sollen.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, NASA.
Der reichlich viermonatige Forschungsaufenthalt im erdnahen Weltraum beginnt gegen 5 Uhr MESZ. Wer den Start am Bildschirm live erleben will, muss also zeitig raus. Startrakete ist die bewährte Sojus-FG, das Raumschiff selbst hat eine Masse von 7 t und wird nach etwa 9 Minuten Antriebsphase eine Geschwindigkeit von ca. 28.000 km/h erreichen. Innerhalb von 2 Tagen werden Manöver durchgeführt, welche die Bahn des Raumschiffes anheben und eine Annäherung an die Station bedeuten. Die Kopplung ist für Donnerstag geplant.
Dann können Gennadi Padalka, Joseph Acaba und Sergej Rewin ihre Arbeiten in der Station aufnehmen. Dazu gehört die Fortsetzung von 200 Experimenten, die im Rahmen der ISS-Expeditionen 30 und 31 durchgeführt werden. Forschungsgebiete sind Medizin, Erderkundung, Biologie, Physik, Materialwissenschaft, Technik, Astronomie und Atmosphärenforschung.
Die Besatzung des Raumschiffes Sojus-TMA 04M soll bis zum Oktober im All bleiben. Während der Mission findet im Frühsommer ein teilweiser Besatzungsaustausch in der ISS statt. Außerdem sollen unbemannte Raumschiffe der Typen Dragon, HTV und Progress an der Station ankommen. Sowohl Dragon als auch das japanische HTV koppeln jedoch nicht direkt an die Station an. Sie fliegen parallel zu dieser und werden mit dem Hauptmanipulator der ISS „ergriffen“. Dazu gibt es einen fingerdicken Metallsporn, um den sich drei ebenfalls etwa fingerdicke Metalldrahtseile wickeln. Allein die Haftreibung sorgt dann für eine feste Verbindung. Mit demselben Verfahren wurden auch Module mit 20 t Masse um die Station herum bewegt.
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