Sojus-TMA 01M gestartet

Eine neue dreiköpfige Stammbesatzung ist auf dem Weg zur Internationalen Raumstation. Sie komplettiert die ISS-Expedition 25.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, NASA, Raumcon.

Der Nachtstart erfolgte vom Startplatz 1 des Kosmodroms Baikonur aus gegen 1:11 Uhr MESZ. Die dreistufige Trägerrakete vom Typ Sojus-FG brachte das Raumschiff und seine Besatzung, bestehend aus Alexander Kaleri, Scott Kelly und Oleg Skripotschka, auf eine Anfangsbahn zwischen etwa 195 und 242 Kilometern Höhe bei einer Bahnneigung von 51,608° gegen den Äquator.
Während ihrer fast halbjährigen Mission sollen die drei Raumfahrer an Bord der Internationalen Raumstation eine Vielzahl von wissenschaftlichen Experimenten durchführen und die Station in gutem Zustand halten. Außerdem wird diese im Verlaufe zweier Shuttle-Missionen um ein Mehrzweckmodul (Permanent Multi-purpose Module PMM), eine Außenplattform (Express Logistics Carrier ELC 4) und einen Messkomplex zur Suche nach Teilchen der sogenannten Dunklen Materie sowie Antimaterie (Alpha Magnet Spectrometer AMS-2) erweitert.
Außerdem bringen alle derzeit im Einsatz befindlichen Transportraumschiffe, Progress, H-2 Transfer Vehicle (HTV) und Automated Transfer Vehicle (ATV), Fracht zur Station. Der US-basierte Teil der ISS ist danach weitgehend fertiggestellt. Lediglich einzelne Außenexperimente können über den drucklosen Frachtraum des HTV ergänzt werden.

NASA
Geplante ISS-Konfiguration am 10. Oktober. Sojus-TMA 01M legt „von oben“ an. (Bild: NASA)

Nach etwa zweitägigem Flug soll das Raumschiff Sojus-TMA 01M am Modul Poisk, an der „Oberseite“ der Station ankoppeln. Es ist das erste einer modifizierten Generation von Sojus-Raumschiffen, welches nun über eine vollständig digitalisierte Steuerung verfügt. Die damit verbundene Massereduzierung ermöglicht den Transport von 70 kg mehr Fracht als bisher. Während des Aufenthalts in der Station dient die Sojus wie bisher als ständig einsatzbereites Rettungsschiff mit laufenden Systemen. Dafür konnte auch der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden.

Die Rückkehr ist nach derzeitiger Planung für den 16. März vorgesehen. Eine Premiere der besonderen Art wird die Begegnung des Astronauten Scott Kelly mit seinem Zwillingsbruder Mark sein, wenn dieser im November mit der Discovery die ISS anfliegt. Mit an Bord wird dann auch das „siebente Besatzungsmitglied“, Robonaut 2, sein. Allerdings wird dieser während der ISS-Expedition 25 nur selten zum Testeinsatz aufgeweckt werden.

Zuvor wird am 2. November 2010 erstmal die zehnjährige durchgehende Besetzung des internationalen Außenpostens im All gefeiert werden können. Derzeit ist ihr Einsatz bis 2020 geplant. Der Aufbau begann mit dem Start von Sarja am 20. November 1998.

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