Sojus: Sechster Start für OneWeb

Ziemlich genau einen Monat nach dem letzten Start von 36 OneWeb-Satelliten hob am 26. April 2021 um 00:14 Uhr deutscher Zeit erneut eine Sojus-2.1B in Wostotschny ab. Die für Arianespace und Starsem gestartete Rakete setzte alle Satelliten erfolgreich in ihrem geplanten Orbit aus.

Ein Beitrag von Patrick Schemel. Quelle: Arianespace, Glavkoskoms, OneWeb.

Sojus-Start für die Mission OneWeb F6.
(Bild: Glavkosmos)

Wie bei Sojus-Starts im Allgemeinen üblich, liefen auch hier die Vorbereitungen und der Start vom fernöstlichen Weltraumbahnhof reibungslos. Nach einem pünktlichen Liftoff wurden knapp zwei Minuten später die Außenblöcke von der Zentralstufe abgetrennt, die im Anschluss als Zweitstufe weiterfeuerte. Rund fünf Minuten nach dem Abheben wurde dann auch diese Stufe abgetrennt und die dritte Stufe gezündet. Nachdem diese ihre Arbeit erfolgreich getan hatte, war es an der Fregat-Oberstufe, die OneWeb-Satelliten in ihren Parkorbit (ein Polarorbit in ca. 450 Kilometern Höhe) zu befördern, von dem aus sie sich nun mit ihren bordeigenen elektrischen Triebwerken in die endgültigen Orbits in knapp 1.200 Kilometern Höhe bewegen werden. Um zu vermeiden, dass die ausgesetzten Satelliten miteinander zusammenstoßen, wurden diese in Gruppen von je vier Stück im Verlauf mehrerer Stunden vom Dispenser abgetrennt.

Der Start bringt die Gesamtanzahl an OneWeb-Satelliten im All auf 182, eine Zahl, die sich in Zukunft durch die schneller werdende Startkampagne weiter erhöhen wird. Für den nächsten, am 27. Mai geplanten, Start (wieder von Wostotschny aus) laufen bereits die Vorbereitungen. Bis Ende 2022 sollen 13 weitere Sojus-Starts für die Internetsatellitenkonstellation erfolgen.

Hinter OneWeb liegt ein ereignisreiches Jahr, so musste das Unternehmen im Mai 2020 infolge von Schwierigkeiten bei der Einwerbung zusätzlicher Mittel Konkurs anmelden. Im Sommer erfolgte dann aber eine Rettung durch eine Allianz um die britische Regierung und den indischen Großkonzern Bahrti, die mit hohen Summen einstiegen und so ermöglichten, dass ab Ende des vergangenen Jahres der Aufbau der Konstellation weitergehen konnte.

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