Am 10. April 2017 ist die Rückkehrkapsel des Raumschiffs Sojus-MS 02 mit ihrer dreiköpfigen Besatzung in Zentralkasachstan gelandet.
Ein Beitrag von Axel Nantes. Quelle: NASA, Roskosmos.
Mit der Landung mit den Russen Andrej Borissenko und Sergej Ryshikow sowie dem US-Amerikaner Shane Kimbrough an Bord gegen 13:20 Uhr MESZ (11:20 Uhr UTC) am 10. April 2017 im vorgesehenen Gebiet wurde die ISS-Expedition 50 endgültig erfolgreich abgeschlossen.
Die drei Raumfahrer waren am 19. Oktober 2016 mit Sojus-MS 02 zur Internationalen Raumstation (International Space Station, ISS) aufgebrochen, dockten am 21. Oktober 2016 um 10:52 Uhr MEZ (9:52 Uhr UTC) an und verbrachten zusammen 173 Tage im All. Der NASA-Astronaut übernahm am 30. Oktober 2016 das Kommando der Expedition 50, nachdem er zuvor als Bordingenieur im Rahmen der Expedition 49 tätig geworden war. Borissenko und Ryshikow arbeiteten als Bordingenieure.
Zusammen mit einem früheren Raumflug hat Borissenko jetzt 337 All-Tage absolviert. Kimbrough konnte mit seinem zweiten Raumflug seinen Erfahrungsschatz auf 189 Tage im All erweitern. Ryshikow kommt mit dem Abschluss seines ersten Einsatzes im Weltraum auf 173 Tage. Sojus-MS 02 und die drei Raumfahrer legten zusammen insgesamt rund 118 Millionen Flugkilometer zurück und absolvierten 2.768 Erdumrundungen.
Am Ende des Fluges legten die drei Raumfahrer schließlich wieder ihre Sokol-Fluganzüge an und bereiteten sich in der Besatzungskabine von Sojus-MS 02 auf die Landung vor. Die Luken zur ISS wurden am 10. April 2017 gegen 6:45 Uhr MESZ geschlossen. Nach der Überprüfung des hermetischen Abschlusses koppelte das Sojus-Raumschiff mit Sojus-Kommandant Ryshikow an den Kontrollen um 9:57 Uhr und 30 Sekunden MESZ vom Kopplungsstutzen am Forschungs- und Kopplungsmodul mit dem Eigennamen Poisk (russisch für Suche) am russischen Segment ab. Anschließend entfernte sich Sojus-MS 02 langsam von der Station. Die ISS befand sich während dieses Manövers im freien Flug, um den Ablegevorgang nicht durch automatische Lagekorrekturen zu stören.
Um 12:28 Uhr und 30 Sekunden MESZ begann eine vier Minuten und 38 Sekunden lange Brennphase des Antriebs am Heck bzw. am Servicemodul von Sojus-MS 02 zum Abbremsen. Das Raumschiff wurde dadurch soweit verlangsamt, dass der erdnächste Punkt seiner Umlaufbahn innerhalb der Erdatmosphäre lag. In rund 140 Kilometern Höhe wurden um 12:55 Uhr und 21 Sekunden anschließend Orbitalmodul, Landekapsel und Servicemodul voneinander getrennt.
Während Orbital- und Servicemodul beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre weitgehend verglühten, passierte dies mit der Landekapsel nicht, da sie an ihrer Unterseite mit einem Hitzeschild versehen worden war. Die Kapsel wurde durch den Luftwiderstand und danach durch einen kleinen Bremsfallschirm auf eine Geschwindigkeit von etwa 350 Kilometer pro Stunde abgebremst. Anschließend öffnete sich um 13:04 Uhr und 29 Sekunden MESZ der große Hauptfallschirm, der eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit auf etwa 21 Stundenkilometer bewirkte.
In rund sieben Kilometern Höhe über dem Boden wurde schließlich der Hitzeschild abgeworfen, um unter anderem den Einsatz der Landetriebwerke zu ermöglichen. Diese zündeten unmittelbar vor dem Aufsetzen. Die sechs Bremstriebwerke dämpften den Aufprall der Kapsel auf den Steppenboden, die Landegeschwindigkeit liegt bei diesem Verfahren im Bereich von rund 10 Kilometern pro Stunde. Nach der Landung um 13:20 Uhr und 35 Sekunden MESZ blieb die Besatzungskabine von Sojus-MS 02 nur kurz in aufrechter Position stehen, um dann vom durch Bodenwinde bewegten Fallschirm umgeworfen zu werden. Das Bergungsteam war innerhalb von drei Minuten an der Kapsel, und brachte sie in eine für den Ausstieg gut geeignete Lage.
Da die Landung im vorgesehenen Gebiet rund 147 Kilometer südöstlich der Stadt Schesqasghan in Zentralkasachstan erfolgte, waren die Bergungsmannschaften mit Hubschraubern vom Typ Mi-8 und Fahrzeugen schnell vor Ort. Rund vierzehn Minuten nach dem Aufsetzen hatten alle drei Besatzungsmitglieder die Kapsel verlassen und konnten die Steppenluft genießen. Eine erste Überprüfung verschiedener medizinischer Werte ergab, dass sich die Besatzung in guter gesundheitlicher Verfassung befindet.
Sojus-MS 02 wurde katalogisiert mit der NORAD-Nr. 41.820 und als COSPAR-Objekt 2016-063A.
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