Sojus 29: Zwischenhalt am Boden – UPDATE

Die Kapsel konnte für kurze Zeit aus der Nähe besichtigt werden. Andreas Weise war für Raumfahrer.net am 19. Februar 2016 im Militärhistorischen Museum (MHM) Dresden.
UPDATE: Deutlich später als erwartet, wurde die Kapsel wieder nahe der Decke, weit weg von den wissbegierigen Besuchern, aufgehängt.

Ein Beitrag von Andreas Weise. Quelle: Andreas Weise, MHM

Dieses News-Update bezieht sich auf den ursprünglichen Artikel „Sojus 29: Zwischenhalt am Boden“ vom Februar 2016.

Sojus 29 noch am Boden
(Bild: Andreas Weise)
Sojus 29 noch am Boden
(Bild: Andreas Weise)

Im Februar diesen Jahres wurde die Landekapsel des ersten deutschen Raumfahrers seit fast fünf Jahren zum ersten mal wieder auf den Boden des Militärhistorischen Museums in Dresden geholt. Besucher freute es. Für diese Zeit war die Präsentation einzigartig.

Der Betrachter konnte ohne behindernde Glasschutzummantelung, wie etwa in Paris oder in Speyer, das Objekt direkt aus der Nähe betrachten. Nur so konnten dann überhaupt spezielle, interessante Fragen, wie zum Beispiel nach den Schraubenbolzen und den verrußten Gewindebohrungen an der Frontseite, aufkommen.

(Diskussion hier im Forum zu den Sprengbolzen zwischen Landeapparat und Orbitalsektion).

Ende November - Sie hängt wieder
(Bild: Andreas Weise)
Ende November – Sie hängt wieder
(Bild: Andreas Weise)

Am 24. Februar 2016 sollte ursprünglich die „29“ wieder an ihren, durch das aktuelle Ausstellungskonzept bestimmten, Platz unter die Decke im sogenannten Libeskind-Keil gehängt werden. Doch der Aufstieg verzögerte sich auf wundersame Weise um neun Monate.

Ob es nun daran gelegen hat, dass die Museumsleitung den Besuchern über die geplanten drei Wochen hinaus die Möglichkeit zur Nahbesichtigung geben wollte? Oder spielten hier technisch-organisatorische Sachverhalte eine Rolle? Das ist alles egal! Die Kapsel war bis Ende November 2016 am Boden zu besichtigen. Nun hängt sie wieder in der „Wiedereintrittsfallposition“, vom Betrachter sehr weit entfernt in der Deckenecke. Letzteres löst bei mir keine Beifallsstürme aus. Es ist davon auszugehen, dass in spätestens vier Jahren die „29“ wieder den Boden berührt. Dann sollte die nächste technische Überprüfung der Aufhängung anstehen.

Allerdings gab man mir im Militärhistorischen Museum auch zu verstehen, dass man sehr wohl das Jahr 2018 im Blick hat. Da wäre der 40ste Jahrestag des Fluges der Sojus-29. Man darf gespannt sein und auch ein wenig hoffen.

An dieser Stelle vielen Dank für die Zeit und das Gespräch mit Pressesprecherin OLt. Cindy Geißler und Sachgebietsleiter Jens Wehner vom Militärhistorischen Museum am 06.12.2016 in Dresden.

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