Die europäische Sonde SMART-1 hat Kalzium-Vorkommen auf dem Mond gefunden. Und das, obwohl man nicht mal danach gesucht hat.
Ein Beitrag von Matthias Pfeiffer. Quelle: ESA.
Dank Messungen des D-CIXS-Röntgenspektrometers hat die ESA-Sonde SMART-1 den ersten eindeutigen Kalziumfund aus dem Weltall gemacht. Die Zusammensetzung des Mondgesteins ist zwar seit den Mondflügen bekannt, aber ein solcher Fund ist von einer Raumsonde bisher noch nicht geleistet worden.
SMART-1 ist momentan damit beschäftigt seine Sensoren zu kalibrieren, während die Sonde sich auf ihrem Orbit um den Mond bewegt. Während dieser Kalibrationsphase, die den eigentlichen wissenschaftlichen Beobachtungen vorhergeht, sollen sich die Wissenschaftler mit der Handhabung und den Möglichkeiten der Sonde vertraut machen.
Obwohl man sich derzeit noch für normalen Betrieb der Sonde vorbereitet, liefert das D-CIXS-Spektroskop bereits qualitativ hochwertige Daten vom Mond. D-CXIS ist dafür gedacht, die Zusammensetzung des Mondes zu messen, wenn dieser im Röntgenspektrum „leuchtet“. Dies passiert, wenn der Mond die von der Sonne ausgesandte Röntgenstrahlung reflektiert. Dabei hinterlassen chemische Element ganz individuelle „Fingerabdrücke“. Damit kann man aus dem empfangenen Spektrum Rückschlüsse auf die Zusammensetzung des Materials ziehen.
Am 15. Januar 2005, kam es zwischen 7:00 und 9:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit zu einer starken Sonneneruption, durch die das Sonnensystem mit Strahlung überflutet wurde. Genau diese Sonneneruption erlaubte es den Wissenschaftlern einen ersten genaueren Blick auf die Mondoberfläche zu werfen.
Diese reagiert auf die ankommende Sonnenstrahlung, indem sie in verschiedenen Röntgenwellenlängen „leuchtet“. Dies ermöglichte es dem D-CXIS das Vorkommen von chemischen Elementen, wie Kalzium, Aluminium, Silizium und Eisen in der Region Mare Crisium zu erkennen. „Damit ist dies der erste eindeutige Fund von Kalzium, der mittels Fernerkundung auf dem Mond gemacht wurde“, so Prof. Grande vom Rutherford Appleton Laboratory , Leiter des D-CXIS-Teams.
Damit wurde die Sonde schon fündig, obwohl man momentan noch „auf halber Kraft“ fährt. SMART-1 hat schon jetzt brandneue Erkenntnisse geliefert. Wissenschaftler sind neugierig, was die Sonde erst liefern wird, wenn sie voll im Einsatz ist. Wir können uns also auf einige neue Entdeckungen gefasst machen.