SMA auf der Suche nach den Ursprüngen von Jets

Trotz ihrer Häufigkeit werfen Jets Astronomen noch viele Rätsel auf. Ihre Entstehung soll mit Hilfe von SMA im System HH 211 beobachtet und erforscht werden.

Ein Beitrag von Claudia Michalecz. Quelle: Spaceflight now.

Astronomen finden Jets überall, wohin sie auch im Weltall schauen. Kleine Jets sprießen aus benachbarten Sternen. Größere Jets strömen aus dem Zentrum von Galaxien. Trotz ihrer Häufigkeit bleibt der Prozess der sie antreibt ein Mysterium. Sogar relativ nahe, stellare Jets verstecken ihre Ursprünge hinter nahezu undurchdringbaren Wolken aus Staub. Alle Sterne, einschließlich unserer Sonne, passieren eine Jet-Phase während ihrer „Kindheit“. Deswegen sind Astronomen begierig zu verstehen wie sich Jets bilden und wie diese vielleicht Sternen- und Planetenbildung beeinflussen.

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Auf den Bild gut zu sehen sind die zwei Jets im HH 211 -System (unten rechts) und zu beobachtende junge Stern, welcher sich hinter Nebel versteckt. Das SMA blickt sehr tief in die inneren Regionen der Jets um ihre Entstehung aufzudecken.
[Quelle:A.A. Muench-Nasrallah, CfA]

Die neuersten Ergebnisse kommen von der Benutzung des Submillimeter Array (SMA). Das SMA hat damit begonnen durch den Nebel zu spähen, zu der Quellen von nahe gelegenen stellaren Jets.
„Bei der Benutzung des SMA können wir in den Rachen der Jets starren“, sagt ein Wissenschaftler des SMA-Projekts Paul Ho. „Wir kommen nahe daran ihren Startpunkt zu sehen.“

Der Astronom Hsien Shang vom Academia Sinica Institute of Astronomy and Astrophysics (ASIAA) und seine Kollegen haben ein Modell zur Jetbildung erstellt. Das Modell kalkuliert Temperaturen, Dichte und Helligkeit stellarer Jets ein. Beobachtungen mit SMA des Herbig-Haro (HH) 211-Systems, welches einen jungen Stern enthält, bestätigten die Gültigkeit des Modells.
„Unser Modell gibt an, was wir bei ungefähr 100 astronomischen Einheiten vor dem Stern sehen werden“, erklärt Shang. „Mit dem SMA können wir anfangen das HH 211-System im Ausmaß des Modells und dessen Vorhersagen zu testen.“
HH 211 befindet sich etwa 1.000 Lichtjahre entfernt in der Konstellation Perseus. Astronomen schätzen, dass der kleine, in HH 211 versteckte Stern, weniger als 1.000 Jahre alt ist – nach astronomischen Standards fast noch ein Baby. Er ist so jung, dass er immer noch wächst, indem er Materie aus der umkreisenden Scheibe aus Gas und Staub ansammelt. Letzen Endes wird dieser junge Sternes unserer Sonne ziemlich ähnlich werden.

Wenn auch die meiste Materie von der Scheibe in den Stern fließt, muss ein Teil des Materials hinausgetragen werden. Dies geschieht, damit überschüssige Drehbewegungsenergie abgegeben wird.

„Jets bilden sich sehr nahe bei jungen Sternen, innerhalb etwa fünf Millionen Meilen von seiner Oberfläche entfernt, gemäß dem Modell“, meint ein weiter Forscher von ASIAA, Naomi Hirano. „Das SMA kann dabei helfen, das Modell an jüngsten Sternen zu testen“
SMAs Nachfolger, das geplante ALMA-Projekt, sollte endgültig die Natur der Versorgung dieser Jets aufdecken. ALMA soll in den Kern der Entstehung von Jets blicken und diese verständlich machen.

„Das SMA hat uns verlockend nahe an unser Ziel – die Antwort auf die Frage, wie Jets gebildet werden – gebracht. ALMA wird die letzten, finalen Schritte tun“, meint Ho.

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