Mehr als ein Jahr nach dem glücklichen Erststart erhob sich am 9. Januar 2001 erneut eine CZ-2F mit einer Shenzhou-Kapsel gen Himmel.
Ein Beitrag von Felix Korsch. Quelle: Xinhua.
Start: 9. Januar 2001, 17.00.03 Uhr UTC
Nachdem der Start absolut problemfrei verlief und die CZ-2F-Trägerrakete erneut ihr Können bewies, wurde das Raumschiff in einen Orbit mit einem Perigäum von 196,5 Kilometern und einem Apogäum von 333,8 Kilometern eingeschossen. Am 10. Januar um etwa 13.25 Uhr UTC wurden die Bahnparameter erstmals gezielt in einem Manöver verändert (327,7 bzw. 332.7 km 91,041 min. Umlaufzeit). Am 12. Januar folgte um 12.20 Uhr UT das erneute Zünden der Triebwerke (329,3 bzw. 339,4 km bei 91,126 min. Umlaufzeit). Ein drittes Mal wurden die Triebwerke am 15. Januar eingesetzt (328,7 bzw. 345,4 km bei 91,181 min. Umlaufzeit). Hiermit wurde eindrucksvoll auch die Funktionsfähigkeit des Lagekontrollsystems bewiesen. Übrigens waren in der Kapsel bereits vier komplette Konturensitze montiert.
An Bord des Raumschiffes befand sich erstmals umfangreichere wissenschaftliche Fracht sowie komplette Subsysteme inklusive dem Lebenserhaltungssystem, mit welchem ein Affe, ein Hund und ein Hase am Leben gehalten wurden. Hinzu kamen insgesamt 64 wissenschaftliche Nutzlasten. Zwölf davon befanden sich im Orbitalmodul und 37 waren auf der vorwärtigen externen Plattform (attached segment) befestigt. Auch diese war eine Überraschung für ausländische Beobachter, schließlich wurde damit das wissenschaftliche Potential der Shenzhou enorm gesteigert. Überhaupt war Shenzhou 2 die bis dato umfangreichste Wissenschaftsmission Chinas. Die durchgeführten Experimente beschäftigten sich mit Kristallwachstum, Beobachtungen des Wachstums einiger Pflanzen- und Tierarten (u.a. Schildkröten, Bakterien und Fruchtfliegen) sowie dem Einfluss kosmischer Strahlung und diverser Mikropartikel im Orbit des Raumschiffes.
Nach 108 Erdumrundungen bzw. einem einwöchigen Flug landete Shenzhou am 16. Januar um 11.22 Uhr UTC sicher im vorgesehenen Landegebiet. Da von der gelandeten Kapsel keinerlei Bilder veröffentlicht wurden, kamen Spekulationen auf, dass eventuell das Fallschirmsystem nicht richtig funktionierte und die Kapsel eine „harte Landung“ durchgemacht hätte. Laut einer anderen Version sei die Bergung der Kapsel nicht geglückt. Obwohl es Anzeichen für einen tatsächlichen Fehler gibt – es wird mittlerweile von einer gebrochenen Halteklammer des Fallschirms gesprochen, weswegen es zu einer viel zu hohen Aufprallgeschwindigkeit kam -, wertet die chinesische Führung die Mission als vollen Erfolg. Immerhin führte der „angebliche Zwischenfall“ zu einer Verschiebung der darauf folgenden Mission.
Das Orbitalmodul, ausgestattet mit eigenen Solarzellen, verblieb noch ein halbes Jahr im Orbit und vollführte dort eigenständig mehrere Bahnmanöver (nach dem Abtrennen der Orbitalsektion, sowie am 20. Februar und am 15. März). Am 24. August 2001 trat sie um 9.05 Uhr UTC vor der Küste Chiles in die Erdatmosphäre ein und verglühte.