Shavit 2 bringt Ofeq 9 ins All

Am Abend des 22. Juni 2010 brachte eine Shavit-2-Rakete vom Startgelände auf Israels Luftwaffenbasis Palmachim aus den Erdbeobachtungssatelliten Ofeq 9 für das israelische Verteidigungsministerium (IMOD) in den Weltraum.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Haaretz.com, hayadan.org.il, IAI, IsraelNationalNews.com, jpost.com. Vertont von Peter Rittinger.

Israel Aerospace Industries Ltd (IAI)
Sahvit-2-Start mit Ofeq 9
(Bild: Israel Aerospace Industries Ltd. (IAI))

Der Start erfolgte um 22:00 Uhr Ortszeit (23:00 Uhr MESZ) auf der an der Mittelmeerküste in der Nähe der Städte Rishon LeZion und Yavne Palmahim im Süden von Tel Aviv gelegenen Luftwaffenbasis Palmachim. Die ersten beiden auf dem gleichen Feststoffmotor basierenden Raketenstufen brachten das beim Start rund 30 Tonnen schwere und 20 Meter hohe Projektil zunächst auf Höhe und in westlicher Richtung über das Mittelmeer aus den dichten Schichten der Erdatmosphäre heraus. Dann folgte eine nicht angetriebene ballistische Flugphase, während der die Nutzlastverkleidung abgeworfen wurde. Schließlich zündete in 250 Kilometern über die Erdoberfläche die dritte, ebenfalls mit einem Feststoffmotor angetriebene Stufe der Rakete und sorgte für einen Einschuss des Satelliten in den vorgesehenen Orbit. Dieser unterscheidet sich wegen der Erfordernis, die Flugbahn der Trägerrakete so zu legen, dass ausgebrannte Raketenstufen und andere Raketenteile nicht auf bewohnte Gebiete fallen und der Absicht, das Überfliegen der arabischen Nachbarn zu vermeiden, von den Umlaufbahnen vieler anderer Satelliten. Ofeq 9 bewegt sich auf einer retrograden, das heißt hinsichtlich der Drehrichtung der Erde gegenläufigen Bahn um die Erde.

Betrieben werden soll der Satellit auf seiner elliptischen Bahn in Höhen zwischen 307 und 620 Kilometern über der Erdoberfläche vier Jahre lang. Die Startmasse des auf dem OPSAT-2000-Bus basierenden dreiachsstabilisierten Trabanten lag bei etwa 300 Kilogramm. Er ist 2,3 Meter hoch und hat mit seinen beiden entfalteten Solarzellenauslegern eine Spannweite von 3,6 Metern. Die Auflösung seines optischen Hauptinstruments beträgt in 500 Kilometern Flughöhe rund 70 cm. Mit dem Instrument ist es möglich, 7 Kilometer breite Streifen der Erdoberfläche abzutasten. Der Satellit wurde von der Israel Aerospace Industries Ltd. (IAI) unter Mitwirkung zahlreicher Industriebetriebe aus Israel, darunter z.B. El-Op, IMI, Rafael, Tadiran-Spectralink und Elisra, gebaut.

In Funktion und Aufgabe gleicht Ofeq 9 den 2002 und 2007 gestarteten Vorgängermodellen Ofeq 5 und Ofeq 7. Das Hauptinstrument von Ofeq 9, die Kamera, ist gegenüber den in den Vorgängern eingebauten etwas weiterentwickelt worden, was der Luftwaffe Israels (IAF) mehr Flexibilität bei der Erfüllung ihrer Aufgaben ermöglichen soll.

Ofeq 9 ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 36.608 bzw. als COSPAR-Objekt 2010-031A.

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