Senatsausschuss erhöht NASA-Budget

Es gibt neue Hoffnung, dass die von der Bush-Regierung beantragten Mittel für die NASA doch noch zumindest teilweise bewilligt werden.

Ein Beitrag von Gero Schmidt. Quelle: spacetoday.net.

Der für die NASA zuständige Haushaltsausschuss des Senats hat ein Budget von knapp 16,4 Milliarden Dollar für die Raumfahrtbehörde bewilligt. $800 Millionen davon wurden jedoch erst in letzter Minute auf Drängen zweier Senatoren hinzugefügt, und zwar in Form einer sogenannten emergency appropriation (Notfall-Zuteilung). Dieses Vorgehen ist im Kongress umstritten, weil damit eigentlich festgelegte Budget-Obergrenzen umgangen werden können. Die $800 Millionen-Summe setzt sich zusammen aus $500 Millionen für die Wiederaufnahme der Shuttle-Flüge und $300 Millionen für die Entwicklung einer Roboter-Wartungsmission zum Hubble-Weltraumteleskop.

Das vom Senatsausschuss bewilligte Budget abzüglich dieser emergency appropriation beträgt nur ca. $15,6 Milliarden und liegt damit deutlich unter Bushs Forderung von $16,2 Milliarden. Unter anderem wurde das ISS (International Space Station)-Programm um $120 Millionen gekürzt, begründet wurde dies mit der geringen Auslastung der Station im nächsten Jahr. Bushs neue Raumfahrtinitative musste ebenfalls Federn lassen: Das für 2005 eingeplante Budget für die Entwicklung des CEV (Crew Exploration Vehicle) wurde um $160 Millionen gekürzt, ein Programm zur unbemannten Erforschung des Mondes, das den Weg für bemannte Flüge ebnen soll, verlor $50 Millionen. Auch Centennial Challenges, ein NASA-Programm nach Vorbild des X-Prize-Wettbewerbs, wurde um die Hälfte gekürzt.
Dennoch ist der Entwurf des Senatsausschusses immer noch positiv zu bewerten, vergleicht man ihn mit seinem Gegenstück aus dem Repräsentantenhaus. Dort bekam die NASA gerade mal $15,1 Milliarden zugebilligt, das ist weniger als im laufenden Haushaltjahr (2004). Alles, was auch nur entfernt mit Bushs Weltrauminitiative in Zusammenhang steht, wurde hier aus dem NASA-Budget gestrichen oder stark gekürzt. Wenn sich nun also Senat und Repräsentantenhaus auf eine gemeinsame Resolution einigen, kann man nur hoffen, dass man sich dabei an der Gesetzesvorlage des Senats orientiert. Dann bestünde die Möglichkeit, dass das Mondprogramm im nächsten Jahr zumindest auf Sparflamme weiterlaufen kann.

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