Sealaunch: Zenit-3SL bringt Eutelsat 3B ins All

Am 26. Mai 2014 brachte eine dreistufige Rakete vom Typ Zenit-3SL den Kommunikationssatelliten Eutelsat 3B ins All. Der Start erfolgte um 23:09 Uhr und 59 Sekunden MESZ von Sealaunchs Startplattform „Odyssey“ im Pazifik aus zu Beginn eines 54 Minuten langen Startfensters.

Ein Beitrag von Axel Nantes. Quelle: Astrium, Eutelsat, Sealaunch.

Sealaunch
Zenit-3SL-Start mit Eutelsat 3B an Bord. (Bild: Sealaunch)

Eutelsat 3B mit einer Startmasse von 5.967 Kilogramm wurde im Rahmen der 36. Mission von Sealaunch von einer Zenit-3SL mit einer auf einer Entwicklung im Rahmen des sowjetischen Mondprogramms aufbauenden Oberstufe vom Typ Block-DM-SL in den Weltraum gebracht. Die erste Stufe mit RD-171-Triebwerk der von Juschnoje in der Ukraine gebauten und aus einem Flüssigkeitsbooster für die sowjetische Schwerlastrakete Energia entwickelten Trägerrakete wurde kurz vor dem Abheben gezündet und brannte nach rund zweieinhalb Minuten aus.

Anschließend trug die zweite Stufe mit einem RD-120-Triebwerk und einer Lenktriebwerkseinheit vom Typ RD-8 den Block-DM-SL und die Nutzlast weiter in die Höhe. Während des Betriebs der zweiten Stufe wurde die Nutzlastverkleidung abgeworfen. Rund achteinhalb Minuten nach dem Start war auch die zweite Stufe ausgebrannt und abgetrennt.

Danach war es Aufgabe des Block-DM-SL, mit zwei Brennphasen seines RD-58M-Triebwerks, das wie die der Startstufen Kerosin mit flüssigem Sauerstoff verbrannte, die Nutzlast in den vorgesehenen Zielorbit zu bringen. Der neue Erdtrabant für den Kommunikationssatellitenbetreiber Eutelsat Communications mit Hauptsitz in Paris ist nach dessen Informationen im richtigen Transferorbit angekommen, nachdem er sich von der Raketenoberstufe um 0:10 Uhr und 28 Sekunden MESZ am 27. Mai 2014 getrennt hatte.

Laut Eutelsat gelang es, direkt nach dem Aussetzen des Raumfahrzeugs erste Daten von ihm zu empfangen. Die Orbitzirkularisierung wird Eutelsat 3B mit einem eigenen Triebwerk vornehmen. Der von Airbus Defence and Space basierend auf der Plattform Eurostar E3000 gebaute, dreiachsstabilisierte Satellit soll im Geostationären Orbit bei 3 Grad Ost positioniert werden.

Das neue, im Juli 2011 bestellte Raumfahrzeug ist nach Angaben von Eutelsat das 20., das man bei Airbus Defence and Space bzw. Astrium beauftragt hat, und das 8., das auf dem Bus Eurostar E3000 basiert. Eutelsat will den Satelliten künftig verwenden, um mit seinen C-, Ka– und Ku-Band-Transpondern Europa, Afrika, den Nahen Osten, Zentralasien und Teile Südamerikas (insbesondere Brasilien) mit Video-, Daten-, Telekommunikations- und Breitbanddiensten zu versorgen.
Die Lebenserwartung von Eutelsat 3B liegt bei mindestens 15 Jahren. Der von zwei Solarzellenauslegern mit elektrischer Energie versorgte Satellit hat nach Angaben seines Herstellers eine Nutzlastleistung von 12 Kilowatt.

Eutelsat 3B ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 39.773 und als COSPAR-Objekt 2014-030A.

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