Schwarze Löcher essen gleich

Die größten Schwarzen Löcher im Universum verschlingen ihre „Beute“ auf die selbe Weise wie die kleinsten – zu diesem Ergebnis ist eine Untersuchung mit Hilfe des Chandra-Weltraumteleskops der NASA gekommen. Die Entdeckung stützt einen Teil der von Albert Einstein aufgestellten Relativitätstheorie, die besagt, dass alle Schwarzen Löcher dieselben Verhalten aufweisen.

Ein Beitrag von Christian Bewermeyer. Quelle: CXC.

Im Zentrum der Beobachtungen von Chandra, dass von einigen kleinen Teleskopen auf der Erde unterstützt wurde, stand M81, eine Spiralgalaxie im Sternbild Großer Bär. Sie enthält ca. 250 Milliarden Sterne und liegt 12 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. In der Mitte von M81 befindet sich ein Schwarzes Loch mit der 70-millionenfachen Sonnenmasse, das Energie und Strahlung erzeugt, indem es Gas vom Zentrum der Galaxie mit hoher Geschwindigkeit anzieht.

NASA/CXC
Ein zusammengesetztes Bild von M81 aus Röntgen- (blau), optischen- (grün), Infrarot- (pink) und Ultraviolettaufnahmen (violett)
(Bild: NASA/CXC)

Dies steht im Gegensatz zu Stellaren Schwarze Löchern, die „nur“ die zehnfache Masse der Sonne aufweisen und eine andere Nahrungsversorgung haben: Sie erhalten durch das Ansaugen von Gas eines benachbarten Sterns neues Material. Da sich die großen und kleinen Schwarzen Löcher also in unterschiedlichen Umgebungen mit verschiedenen Verpflegungsquellen befinden, fragten sich Astronomen, ob sie ihre Nahrung gleich zu sich hin befördern.

Mit dem Einsatz der neuen Chandra-Daten und einem ausführlichen theoretischen Modell hat ein Forschungsteam das Schwarze Loch von M81 und Stellare Schwarze Löcher hinsichtlich ihrer Eigenschaften verglichen. Die Resultate zeigen, dass Schwarze Löcher – egal, ob groß oder klein – dieselbe Ernährungsweise besitzen. „Das bestätigt, dass das Ernährungsschema für Schwarze Löcher verschiedener Größen sehr ähnlich sein kann“, sagte Sera Markoff, die Leiterin der Studie von der Universität von Amsterdam. „Wir dachten zwar, dass dies der Fall ist, waren aber bisher nicht in der Lage, es zu beweisen.“

„Wenn wir uns die Daten anschauen, sehen wir, dass unser Modell mit dem großen Schwarzen Loch in M81, als auch mit den kleineren Typen arbeitet“, sagte Michael Nowak vom Massachusetts Institute of Technology. „Alles bei diesem Schwarzen Loch ist das Gleiche, außer dass es 10 Millionen Mal größer ist.“ Der Grund, dass die Untersuchungen mit M81 gemacht wurden, liegt darin, dass sein Schwarzes Loch eines der erdnahesten ist, obwohl es im Vergleich zu anderen Schwarzen Löchern relativ dunkel ist.
Die neuen Arbeiten könnten hilfreich sein, eine Klasse von Schwarzen Löchern zu erforschen, deren Größe zwischen Stellaren und Supermassiven Schwarzen Löchern liegt.

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