Die Raumsonde Cassini-Huygens machte kürzlich eine Reihe Aufnahmen vom Saturnmond Titan, die auf eine dynamische Atmosphäre und eine Vielzahl verschiedener Stoffe auf dem Trabanten schließen lassen.
Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: NASA JPL.
Der Saturnmond Titan ist ständig von einer dichten Wolkendecke verhangen. Der Tatbestand, dass er der einzige Mond des Sonnensystems ist, der eine eigene Atmosphäre besitzt, macht seine Erforschung nicht unbedingt einfacher. Jedoch war die amerikanisch-europäische Raumsonde Cassini-Huygens die vergangene Woche in einen Saturnorbit eintrat, in der Lage, mit Hilfe eines Infrarot-Spektrometers einen tieferen Blick unter die Wolkenschichten Titans zu werfen. Für das menschliche Auge hingegen erschiene er nur in einem schmutzigen Orangeton.
Die neuen Aufnahmen offenbaren den Missionswissenschaftlern von ESA und NASA eine exotische Oberfläche mit einer Vielzahl verschiedener Stoffe in der südlichen Hemisphäre des Mondes.
Die linke der drei nebenstehenden Aufnahmen zeigt Titan in einer Wellenlänge von 2,0 Mikrometern. Die darauf erkennbaren dunkleren Bereiche sind möglicherweise Flächen von relativ reinem Wassereis, während die dunklen Bereiche vermutlich eher Kohlenwasserstoff-Verbindungen enthalten.
Das mittlere Bild wurde in einer Wellenlänge von 2,8 Mikrometern aufgenommen und zeigt wie von den Wissenschaftlern erwartet eine homogene dunkle Oberfläche, was sich in dieser Wellenlänge mit der These deckt, sie sei mit Wasser und Kohlenwasserstoffen bedeckt.
Das rechte Bild wurde in einer Wellenlänge von 5,0 Mikrometern aufgenommen ist von den erkennbaren Strukturen identisch zur linken Aufnahme. Eine sehr helle Wolke, vermutlich bestehend aus Methanmolekülen, ist auf allen drei Bildern über der Südpolregion erkennbar. Da diese Wolke sehr deutlich in allen drei Wellenlängen erkennbar ist, lässt dies auf eine stetige Aktivität der südlichen Atmosphäre schließen.
Die dargestellten Farben stehen stellvertretend für die unterschiedlichen Wellenlängen. Das menschliche Auge kann Infrarotstrahlung dieser Wellenlängen nicht wahrnehmen.