Neben den durch den Sonnenwind verursachten Polarlichtern haben britische Wissenschaftler eine weitere Aurora am Südpol des Ringplaneten entdeckt.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: New Scientist.
Die Sonne sendet neben Licht und weiteren elektromagnetischen Strahlen auch massenhaft Teilchen aus. Treffen diese auf planetare Magnetfelder, dann werden sie entlang der Magnetfeldlinien zu den magnetischen Polen des Planeten abgelenkt. Treffen die hochenergetischen Teilchen dann auf die Moleküle der Atmosphäre, werden sie stark abgebremst und ihre Energie teilweise in Form von Licht abgegeben. In den Polarregionen der Erde kann man diese Leuchterscheinungen als Nord- oder Polarlichter beobachten.
Auch die anderen Planeten unseres Sonnensystems, die ein Magnetfeld und eine Atmosphäre besitzen, zeigen derartige Auroren. Zusätzlich haben Wissenschaftler der Universität Leicester von der Erde aus Emmissionen im Infrarotbereich gemessen, die ebenfalls ein ovales Maximum um den Saturnsüdpol besitzen. Die Forscher vermuten, dass die Teilchen, die dieses sehr schwache Leuchten verursachen, aus den Ringen oder von den Monden des Planeten stammen. Am wahrscheinlichsten ist Enceladus Quelle der Partikel.
Vor Jahren bereits wurden auch beim Jupiter wurden derartige Effekte gefunden. Dabei hat man festgestellt, dass die Polarlichter in der Nähe des Mondes Io am stärksten sind. Auf Io gibt es die aktivsten Vulkane im Sonnensystem. Sie schleudern Materie mit einer solchen Wucht aus, dass Teile davon in das Weltall entweichen können und die Umgebung des Planeten Jupiter „verschmutzen“. Auf dem Saturnmond Enceladus existieren Geysire, die ständig Eispartikel ins Weltall schleudern. Deshalb ist die Annahme, Enceladus sei die Quelle der die Polarlichter speisenden Partikel, recht naheliegend.