In Daten der Raumsonde CASSINI wurden Anzeichen gefunden, dass Saturns zweitgrößter Mond Rhea eigene Ringe aufweisen könnte. Dies wäre das erste Mal, dass Ringe um einen Mond entdeckt wurden.
Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: NASA.
Beim Rhea-Vorbeiflug im November 2005 wurden die Daten aufgezeichnet, welche nach der Auswertung jetzt Indizien für eine breite Scheibe um Rhea mit mindestens einer Ringstruktur in ihr zeigen. Ein scharfer Abfall in der Rate an detektierten Elektronen in der Nachbarschaft des Mondes wies darauf hin, dass Material im Orbit um Rhea die Elektronen abschirmt. Symmetrische Messergebnisse auf beiden Seiten des Mondes deuteten auf eine Ringstruktur des Materials hin. Bei einem Durchmesser des Mondes von ca. 1.500 km erstreckt sich die Scheibe mehrere Tausend Kilometer um ihn herum. Die Bestandteile sollen Größen zwischen kleinen Steinen und Felsbrocken aufweisen. Eine Staubwolke könnte sich sogar bis zu 5.900 km in jede Richtung erstrecken.
Simulationen zeigen, dass Rheas Gravitationspotential zusammen mit seinem Orbit um Saturn es dem Mond ermöglichen, Ringe über lange Zeiträume aufrechtzuerhalten.
Als Entstehungsursache kommen ein früheres Zusammentreffen des Monds mit einem Asteroiden oder Kometen in Frage. Das bei einem Zusammenstoß ausgestoßene Material könnte eine Wolke um den Mond erzeugt haben, welche sich zu einer Scheibe abflachte.
Die neuen Ergebnisse machen Rhea für weitere Untersuchungen interessant. Noch konnten die Ringe nicht optisch erfasst werden, was für eine endgültige Bestätigung wichtig wäre. Weitere Beobachtungen sollen optische Aufnahmen bei unterschiedlichen Beleuchtungsverhältnissen ermöglichen.