RGANT gibt Fotos vom Ort der Katastrophe frei. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.
Quelle: RIA Nowosti 27. März 2023.
Moskau, 27. März 2023 – Das Russische Staatliche Archiv für Wissenschaftlich-Technische Dokumentation (RGANT) hat am Montag zum 55. Jahrestag des tödlichen Absturzes von Juri Gagarin erstmals Fotos vom Ort der Katastrophe veröffentlicht, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti meldet. Eines davon zeigt Teile einer zertrümmerten Tragfläche der MiG-15 UTI, mit der der erste Kosmonaut der Welt zusammen mit seinem Instrukteur Wladimir Serjogin am 27. März 1968 bei dem Dorf Nowosjolowo unweit von Kirshatj im Gebiet Wladimir aus bisher nicht geklärten Gründen abgestürzt ist. Die Agentur erinnert zudem in einem kurzen Video an den Brief, den Gagarin vor seinem historischen Flug am 12. April 1961 an seine Familie geschrieben hat. Darin betont er, dass er zwar vom Erfolg seiner Mission überzeugt sei. Sollte ihm dennoch etwas zustoßen, bitte er seine Frau Walentina, die beiden Töchter im Sinne des Kommunismus zu erziehen.
Gagarin, der aus Sicherheitsgründen Flugverbot hatte, hatte kurz zuvor durchgesetzt, dass er nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums Anfang 1968 an der Shukowski-Militärakademie wieder selbst ein Flugzeug steuern durfte. Diese Entscheidung war jedoch kurzfristig auf höchster Ebene zurückgenommen und ein letzter Kontrollflug mit dem Fluglehrer Serjogin angeordnet worden, der dann in der Katastrophe endete über die ein striktes Informationsverbot verhängt wurde.
Die letzten Recherche-Ergebnisse, die ich in meinen Gagarin-Büchern dazu dargestellt habe, besagen, dass für den Flug keine vorschriftsmäßig vorbereitete zweisitzige Maschine zur Verfügung stand. So habe Serjogin, der hinter Gagarin saß, nicht eingreifen können, als die Maschine offenbar außer Kontrolle geriet.
Gerhard Kowalski
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