Am 25. Oktober 2018 startete von Plessezk im Norden Russlands eine Rakete vom Typ Sojus-2.1b mit einem Satelliten zur elektronischen Aufklärung an Bord. Letzterer wurde nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums auf der vorgesehenen Erdumlaufbahn ausgesetzt und mit der Tarnbezeichnung Kosmos 2.528 versehen.
Ein Beitrag von Axel Nantes. Quelle: KB Arsenal, RN, Russisches Verteidigungsministerium.
Der Start der Sojus-2.1b Typ 14A14-1B (14А14-1Б) mit der Seriennummer 78031216 von ZSKB-Progress und der Nutzlastverkleidung Typ 14С741 mit der Seriennummer 76093154 erfolgte von der Rampe 4 des Startkomplex 43 in Plessezk. Exakte Startzeit war 03:15 Uhr Moskauer Zeit am 25. Oktober 2018, das ist 0:15 Uhr Weltzeit (UTC). Der Flug wurde im Auftrag des russischen Verteidigungsministeriums unter der Leitung des Generalmajors Alexander Golowko abgewickelt.
Rund drei Minuten nach dem Abheben wurde die Rakete mit ihrer Nutzlast im Fluge vom Bahnverfolgungs- und Satellitenkontrollzentrum der russischen Luft- und Weltraumverteidigungskräfte (Voyska Vozdushno-Kosmicheskoy Oborony, VKO – Russisch: Войска воздушно-космической обороны, ВКО) German Titow alias Golizyno 2 in Krasnoznamensk westlich von Moskau erfasst. Die Abtrennung der Nutzlast von der zweiten – oder je nach Zählweisen dritten – Stufe der Sojus-2.1b-Rakete erfolgte nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums dann auf der vorausberechneten Bahn.
Der erfolgreiche Start der Sojus-Rakete war der erste nach dem Fehlerstart der Sojus-FG-Rakete mit dem bemannten Zubringer für die internationale Raumstation, Sojus-MS 10, Raumfahrer.net berichtete. Die Abtrennung der Außenblocks oder Flüssigkeitsbooster der Sojus-Rakete erfolgte beim Start des Aufklärungssatelliten wie in den allermeisten Fällen in den letzten Jahrzehnten offenbar wieder störungsfrei.
Nach der Erfassung und Aktivierung bekam die Nutzlast die Tarnbezeichnung Kosmos 2.528 zugeteilt. Die Telemetrieverbindung zum Raumfahrzeug ist laut russischem Verteidigungsministerium stabil, die Bordsysteme arbeiteten normal.
Das Raumfahrzeug aus der Serie Lotus-S mit dem Erzeugniscode 14F145 und einer Startmasse von rund sechs Tonnen ist Teil eines Systems namens Liana und basiert wie viele andere Satelliten (z.B. Resurs DK) aus Russland auf dem Yantar-Bus von Progress aus Samara. Die Nutzlast zur elektronischen Aufklärung kommt vom Konstruktionsbüro Arsenal aus St. Petersburg.
Aus der erreichten Übergangsbahn, die im Bereich eines der Erde nächstliegenden Bahnpunkts von rund 239 Kilometern über der Erde und einer Erdferne von rund 901 Kilometern liegt, muss sich der Satellit mit eigenem Antrieb in seinen Arbeitsorbit bringen. Zwei 2009 (Kosmos 2.455) und 2017 (Kosmos 2.524) gestartete Vorgängersatelliten sind auf Bahnen in Höhen zwischen 908 und 917 Kilometern über der Erde unterwegs, welche jeweils 67,1 Grad gegen den Erdäquator geneigt sind. Hinsichtlich Kosmos 2.528 wird erwartet, dass er in einigen Tagen auf einem entsprechenden Orbit zu finden sein wird.
Lotus-S1 Nr. 804 (14Ф145 №804) alias Kosmos 2.528 ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 43.657 und als COSPAR-Objekt 2018-082A.
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