Russland: Militärkommunikationssatelliten gestartet

Am 24. September 2015 gegen 0:00 Uhr MESZ wurde eine dreistufige Rockot-Rakete im russischen Plessezk vom Startplatz 133/3 gestartet. An Bord befanden sich drei Satelliten vom Typ Rodnik alias Strela-3M, die die Bezeichnungen Kosmos 2507 bis Kosmos 2509 erhielten.

Autor: Thomas Weyrauch. Quelle: Kommersant, Reschetnjow, RIAN, Russisches Verteidigungsministerium, TASS

Rockot-Start in Plessezk (Bild: Russisches Verteidigungsministerium

Die für den Transport der neuen Erdtrabanten verwendete Rakete setzte sich aus zwei Stufen einer ehemaligen Interkontinentalrakete des Typs SS-19 (alias Stiletto, russische Bezeichnung RS-18) und einer Breeze-KM-Oberstufe zusammen.

Die Triebwerke RD-244 der ersten und RD-235 der zweiten Stufe sowie die der Breeze-KM-Oberstufe wurden mit unsymmetrischem Dimethylhydrazin und Distickstofftetroxid betrieben. Alle Raketenstufen wurden vom russischen Raketenbauer Chrunitschew hergestellt.

Der erste Satellit des Typs Rodnik bzw. Strela-3M gelangte am 21. Dezember 2005 auf einer Kosmos-3M-Rakete für das russisches Verteidigungsministerium ins All, drei weitere Satelliten erreichten am 23. Mai 2008 auf einer Rockot-Rakete den Weltraum.

Die zuletzt gestarteten Satelliten haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums am 24. September 2015 ihre Zielorbits erreicht. Sie kreisen auf rund 82,5 Grad gegen den Erdäquator geneigten Bahnen in Höhen um 1.500 Kilometer um die Erde.

Rodnik-Satellit beim Hersteller (Bild: Reschetnjow)

Die Orbitaleinheit aus Breeze-KM-Oberstufe und den Satelliten war vorher nach rund fünf Minuten Flug gegen 0:05 Uhr MESZ von der 2. Stufe der Rockot abgetrennt worden.

Das Kommando- und Messzentrum der russischen Weltraumstreitkräfte German Titow alias Golizyno 2 in Krasnoznamensk westlich von Moskau hat die Kontrolle der Satelliten übernommen.

Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass die drei von Reschetnjow Informational Satellite Systems (JSC ISS) gebauten Satelliten funktionieren wie vorgesehen. Verbindungen mit den Satelliten habe man aufgebaut, die Telemetrie sei stabil, hieß es weiter.

Die nach Angaben ihres Herstellers für fünf Jahre Einsatz ausgelegten Raumfahrzeuge haben eine Masse von jeweils rund 280 Kilogramm.

Kosmos 2507 ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 40.920 und als COSPAR-Objekt 2015-050A, Kosmos 2508 mit der NORAD-Nr. 40.921 und als COSPAR-Objekt 2015-050B, Kosmos 2509 mit der NORAD-Nr. 40.922 sowie als COSPAR-Objekt 2015-050C.

Ein zusätzliches Objekt, vermutlich die Breeze-KM-Oberstufe, ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 40.923 und als COSPAR-Objekt 2015-050D.

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