Russland: Frühwarnsatellit EKS 2 gestartet

Am Morgen des 25. Mai 2017 brachte eine Rakete des Typs Sojus-2.1b mit Fregat-M-Oberstufe von Plessezk im Norden Russlands einen neuen russischen Frühwarnsatelliten ins All. Der Satellit erhielt die Tarnbezeichnung Kosmos 2.518.

Ein Beitrag von Axel Nantes. Quelle: RIAN, Raumfahrer.net, russianforces.org, Russianspaceweb, Russisches Verteidigungsministerium (eng.mil.ru).

EKS steht für Edinaya Kosmicheskaya Sistema bzw. Единой космической системы, die dreiachsstabilisierten Satelliten für das System sollen Erzeugnisse von Energija sein, die mit einer Beobachtungsnutzlast vom Zentralen Institut für Wissenschaft und Forschung Kometa (TsNII Kometa) ausgestattet sind und der Erkennung von anfliegenden Raketen dienen. Die Satelliten mit dem Erzeugniscode 14F142 dürften darüber hinaus auch eine gesicherte Notfallkommunikation im Falle eines Atomkriegs ermöglichen. Das EKS ist Ersatz für ein altes russisches Frühwarnsatellitensystem mit Raumfahrzeugen der Typen US-KS und US-KMO, dessen letzter Satellit im Jahre 2014 außer Betrieb ging.

Sojus 2.1b mit EKS auf der Rampe 43/4
(Bilder: Russisches Verteidigungsministerium)

EKS 1 kreist seit dem 17. November 2015 um die Erde. Der Start von EKS 2 am 25. Mai 2017 war der erste nach einer rund ein Jahr dauernden Pause mit Sojus-2-Starts vom Kosmodrom Plessezk. Er wurde von den russischen Raketentruppen abgewickelt und erfolgte im Auftrag des russischen Verteidigungsministeriums. Um 9:33 Uhr und 41 Sekunden Moskauer Zeit (MSK) bzw. 6:33 Uhr und 41 Sekunden Universalzeit (UTC) verließ die Rakete mit dem Erzeugniscode 14A14-1b und der Seriennummer 78072183 mit dem Satelliten unter der Nutzlastverkleidung mit der Werksnummer 111-302 an der Spitze die Startrampe 4 des Startkomplexes 43 in Plessezk.

Sojus-2.1b-Start mit EKS 2
(Bild: Russisches Verteidigungsministerium)

Das russische Verteidigungsministerium meldete mit Datum vom 25. Mai 2017, Start und Aufstieg der Rakete mit dem neuen Satelliten seien wie geplant erfolgt. Rund zwei Minuten nach dem Abheben wurde die Rakete mit ihrer Nutzlast im Fluge vom Bahnverfolgungs- und Satellitenkontrollzentrum der russischen Luft- und Weltraumverteidigungskräfte (Voyska Vozdushno-Kosmicheskoy Oborony, VKO – Russisch: Войска воздушно-космической обороны, ВКО) German Titow alias Golizyno 2 in Krasnoznamensk westlich von Moskau erfasst.

Nach Daten der US-amerikanischen Weltraumüberwachung wurde der neue Erdtrabant nach dem Start und seinem Aussetzen auf einer 63,81 Grad gegen den Erdäquator geneigten Bahn mit einem der Erde nächstliegendem Bahnpunkt von 1.650 km und einem erdfernsten Bahnpunkt von 38.512 km beobachtet. Die verwendete Fregat-M-Oberstufe mit der Werksnummer 111-301 wurde auf einer 63,80 Grad gegen den Erdäquator geneigten Bahn mit einem der Erde nächstliegendem Bahnpunkt von 1.660 km und einem erdfernsten Bahnpunkt von 38.513 km beobachtet.

EKS 2 alias Kosmos 2.518 wurde katalogisiert mit der NORAD-Nr. 42.719 und als COSPAR-Objekt 2017-027A. Die Fregat-M-Oberstufe wurde katalogisiert mit der NORAD-Nr. 42.720 und als COSPAR-Objekt 2017-027B.

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