Russisches Knotenmodul für ISS genehmigt

Bei künftigen russischen Raumstationen soll die Austauschbarkeit beinahe aller Komponenten gewährleistet sein. Dafür wurde ein universelles Knotenmodul entwickelt, das zunächst an der ISS eingesetzt werden könnte.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: RussianSpaceWeb. Vertont von Peter Rittinger.

Energija
Gelb die Teile des russischen Segments, deren Start ab 2009 geplant waren. Poisk (2009) und Rasswjet (2010) sind mittlerweile oben. Der größere Teil (MLM, UM, NEM 1 & 2) steht noch aus.
(Bild: Energija)

Das Knotenmodul ist geometrisch eine Kugel, vergleichbar mit dem Kopfteil an der Raumstation Mir (1986-2001). Es ist aber nicht fest mit einem Modul verbunden sondern stellt selbst eine eigenständige Einheit dar. Es wird ringsum mit 6 Kopplungsstutzen versehen sein, an denen Module, unbemannte Frachter oder bemannte Raumschiffe ankoppeln können.

Am 15. Januar wurde nun die einleitende Designphase abgeschlossen und der Entwurf genehmigt. Eingeschlossen in die Genehmigung sind auch eine Spezialversion eines Progress-Frachters, ähnlich denen, die Pirs und Poisk zur ISS gebracht haben, sowie die Trägerrakete.

Das Uslowoi Modul (UM) soll eine Masse von 4 Tonnen haben, 14 Kubikmeter Innenraum bieten und bei seinem Start etwa 1 Tonne zusätzlicher Nutzlast Platz bieten. Der entsprechende Frachter Progress-M UM soll am der Erde zugewandten Kopplungsstutzen des Mehrzweckmoduls Naúka (MLM) andocken. Nach Abtrennung der Antriebs- und Servicesektion stehen dann 5 Kopplungsstutzen reihum und Nadir zur Verfügung. Hier sollen dann auch zwei in der Planungsphase befindliche große Forschungs- und Energiemodule ankoppeln.

Das Mehrzweckmodul MLM Naúka soll in der ersten Hälfte des Jahres 2012 starten, das UM könnte 2013 folgen und die Forschungsmodule 2014 bzw. 2015. Damit würde das russische Segment bedeutend erweitert werden.

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