Russische Spezialisten denken über psychologische Unterstützung für blockierte ISS-Kosmonauten nach

Unbestimmte Zeit auf der Umlaufbahn soll nicht zu einem Problem werden. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.

Quelle: TASS 26. Januar 2023.

Moskau, 26. Januar 2023 – Spezialisten des psychologischen Dienstes für die russischen ISS-Besatzungen denken derzeit darüber nach, wie sie die Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie ihren US-Kollegen Frank Rubio bei Laune halten können, die nach dem Meteoritenschaden an ihrem Raumschiff Sojus MS-22 für unbestimmte Zeit auf der Umlaufbahn bleiben müssen, meldet die staatliche Moskauer Nachrichtenagentur TASS am Donnerstag. Eigentlich sollten die Männer Mitte März nach Ablauf ihrer Mission turnusmäßig abgelöst werden. Doch da man nicht sicher war, ob sie der Havarist mit dem beschädigten Temperaturregelungssystem heil nach Hause bringen würde, entschied man sich, das nächste Raumschiff Sojus MS-23 am 20. Februar unbemannt zur Station zu schicken. Diese Kapsel soll das Trio auch wieder sicher auf die Erde zurückbringen. Das Problem ist nur der Termin. Nach den bisherigen sehr vagen Aussagen ist das für den Herbst geplant, also erst in vielen Monaten. Offenbar fehlt es den Russen an einsatzbereiten Raumschiffen.

Hinzu komme, dass auch Progress-Frachtraumschiffe nicht allzu oft zur Station aufsteigen, zitiert das Blatt die Psychologen. Deshalb sei man derzeit dabei, sich „Varianten der Entsendung von speziellen Überraschungen und Geschenken für die Kosmonauten“ auszudenken. Als ein erstes Ergebnis erhielten sie mit dem nächsten Frachter, der am 9. Februar startet, auch Geschenke von ihren Familien, Prokopjew speziell von seiner Tochter. Zudem werde die Standard-Verpflegung durch „Leckerbissen“ bereichert. Auch denke man darüber nach, Wunschfilme auf die Umlaufbahn zu schicken, die sich die Russen zusammen mit ihren NASA-Kollegen anschauen könnten.

Gerhard Kowalski

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