Wissenschaftlich-Technischer Rat der GK Roskosmos kündigt Entscheidung über Empfehlungen der RKK Energija-Chefkonstrukteure zum ISS-Segment an. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.
Quellen: GK Roskosmos, Iswestija, RIA Nowosti, TASS 6. Februar 2023.
Moskau, 6. Februar 2023 – Der Wissenschaftlich-Technische Rat der GK Roskosmos entscheidet frühestens am 16. Februar über die Empfehlungen des Rates der Chefkonstrukteure der RKK Energija zur weiteren Nutzung des russischen Segments der Internationalen Raumstation ISS bis 2028. Das teilte der Generalkonstrukteur für bemannte Komplexe und Systeme, Wladimir Solowjow, mit. Bis dahin werde sich der Rat unter Leitung von Juri Koptjew mit dem Thema befassen, bevor sich die RKK Energija, die GK Roskosmos und die Militärisch-Industrielle Kommission eine einheitliche Meinung dazu bilden.
Der Generalkonstrukteur machte in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass das russische Segment in den vergangenen zwei Jahren aktiv repariert und umfangreich nachgerüstet worden sei. Aber 80 Prozent der Bordsysteme hätten ihre normale Einsatzzeit bereits überschritten. Auch gebe es „viele Fragen“ zum Orientierungssystem und zur Energieversorgung. Der Rat der Chefkonstrukteure habe zudem ein Programm für eine Vielzahl neuer Arbeiten unter anderem hinsichtlich der Weltraumausstiege und der Robotertechnik vorgelegt.
Inzwischen ist in der Raumfahrtgemeinde eine Diskussion darüber entbrannt, welche Alternativen die russische bemannte Raumfahrt nach 2028 habe, sollte sie ihr Engagement bis dorthin verlängern. Mit dem Mitglied der Russischen Raumfahrtakademie Andrej Ionin meldete sich dazu einer der prominentesten Vertreter in der regierungsnahen Zeitung Iswestija zu Wort. Sein Urteil: Man habe die Wahl zwischen einer weiteren Verlängerung der ISS-Beteiligung bis 2030, dem Betrieb der eigenen Russischen Orbitalstation (ROS) und der Einstellung der bemannten Raumfahrt.
Gerhard Kowalski
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