Rosetta fährt nach Südamerika

Die große Kometensonde der ESA macht sich auf dem Weg zum Weltraum-Bahnhof Kourou.

Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: ESA / NASA JPL.

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Rosetta macht sich Anfang 2003 auf den Weg zum Kometen Wirtanen
(Bild: NASA)

Rosetta soll vom Weltraumbahnhof Kourou im Französisch-Guyana abheben – in einem 19tägigen Startfenster, das am 13. Januar 2003 beginnt. Die Verschiffung der Sonde vom ESTEC-Zentrum der ESA in den Niederlanden folgte einer intensiven zehnmonatigen Testphase. „Mit dem Schritt von Europa nach Kourou haben wir die aufregendste Phase des bisherigen Rosetta-Programms erreicht – die Startprozedur,“ sagt Claude Berner, Manager am Rosetta-Projekt.
Die Planung, Konstruktion und Start der Sonde wird größtenteils von der ESA übernommen. Doch auch die NASA steuert drei Forschungsinstrumente an Bord Rosettas bei. Zudem unterstützt sie personell die Forschungsarbeiten der Europäer sowie die Kommunikation durch ihr Deep Space Network. „Rosetta ist eine ambitionierte Mission mit hervorragender internationaler Zusammenarbeit,“ meint auch Dr. Claudia Alexander vom NASA JPL, Projektwissenschaftlerin beim US-Anteil der Mission. „Wir können es kaum erwarten, sie starten zu sehen.“

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Die Raumsonde wurde monatelang bei der ESA getestet, um einen reibungslosen Ablauf der Mission zu garantieren.
(Bild: ESA)

Rosetta wird nahezu neun Jahre lang fliegen und dabei zwei Asteroiden passieren, dann erneut auf die Erde treffen und schließlich nach einer Zusammenkunft mit Mars auf den Kometen Wirtanen. In einer Entfernung von etwa einem Kilometer soll sie ihn umkreisen und beobachten, wie er sich bei seiner Annäherung an die Sonne verändert. Internationale Wissenschaftler-Teams erwarten dramatisch Veränderungen. So sollten Gase und Staub von der Oberfläche entweichen und ihn in einem „Coma“ umgeben, bis sich der Kern von Wirtanen wieder von der Sonne entfernt.

Rosetta trägt mehr wissenschaftliche Instrumente als jede andere Raumsonde der Geschichte. Zur Nutzlast des Orbiters gehören eine Kamera zum Studium der Oberfläche, ein Mikroskop zur Analyse von Staubkörnern aus dem Kometenkern, Spektrometer, um Oberfläche und „Coma“ in verschiedenen Wellenlängen zu analysieren und ein Experiment, mit dem man den Kern des Kometen mit Radiowellen erforschen möchte.
Mehr zu Rosetta können Sie auf der Missionsseite der ESA nachlesen.

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