Rocket Factory Augsburg: Weitere Startverträge

Rocket Factory Augsburg unterzeichnet weitere Startverträge. OHB Cosmos and LuxSpace wählen RFA ONE für den Launch ihrer Missionen in 2024 und 2025. Eine Pressemitteilung der OHB SE Bremen.

Quelle: OHB SE.

RFA One im Flug – Illustration.
(Bild: Rocket Factory Augsburg)

Augsburg. Die OHB Cosmos International Launch Services GmbH, ein Unternehmen des neu gegründeten Unternehmensbereichs OHB DIGITAL der OHB SE, sowie LuxSpace, der in Luxemburg ansässige Satellitenhersteller des Konzerns, haben beide einen Vertrag mit dem deutschen Launchdienstleister Rocket Factory Augsburg AG (RFA) für kommende Missionen, die für Mitte 2024 und 2025 geplant sind, unterzeichnet.

OHB Cosmos und Rocket Factory teilen die gemeinsame Philosophie, den kundenorientiertesten Service zu den niedrigstmöglichen Preisen anzubieten. OHB Cosmos mit ihrer umfangreichen Erfahrung im Launch von Satelliten, die von der OHB-Gruppe für ihre kommerziellen und institutionellen Kunden hergestellt werden, hat nun mit RFA und ihrer RFA ONE-Trägerrakete die perfekte Ergänzung gefunden“, sagt Lutz Bertling, Chief Strategy & Development Officer bei OHB. „Der Start mit einem in Deutschland ansässigen Launchanbieter vereinfacht und beschleunigt den gesamten Prozess des Starts von Nutzlasten in den Orbit. Wir wollen unseren Kunden den zuverlässigsten und schnellsten Startservice bieten und sind davon überzeugt, dass RFA eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der Launcherfahrung für unsere Kunden spielen wird.“

„Die Unterzeichnung mit OHB Cosmos und LuxSpace beweist die Wettbewerbsfähigkeit von RFA ONE“, sagt Jörn Spurmann, Chief Commercial Officer der RFA. „Wir sind besonders stolz darauf, dass sich beide Unternehmen für RFA ONE entschieden haben und nicht für die zahlreichen Startdienstleister, mit denen sie bisher zusammengearbeitet haben. Der Launch von in Europa gebauten Raumfahrzeugen mit einer in Deutschland entwickelten Trägerrakete ist ein wichtiger Meilenstein für Europa auf dem Weg zu einem unabhängigen Zugang zum Weltraum, der durch die Förderung von Innovation und technologischem Fortschritt den Wohlstand für die nächsten Generationen sichert.“

OHB Cosmos ist der Startdienstleister des OHB-Konzerns. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine langjährige Erfahrung in der Organisation und Durchführung von Raketenstarts für institutionelle und kommerzielle Kunden aus. OHB Cosmos genießt das Vertrauen von Regierungen und Institutionen auf der ganzen Welt und hat alle SAR-Lupe-Satelliten der Deutschen Bundeswehr gestartet. Kürzlich hat OHB Cosmos ihre Fähigkeiten zur Durchführung von reaktionsschnellen Raketenstarts unter Beweis gestellt. Im Januar 2021 startete das Unternehmen die Raumsonde eines Kunden innerhalb von sieben Monaten. Dies stellt ein Novum auf dem Markt für kommerzielle Satellitenstarts dar.

LuxSpace ist der Experte für Kleinsatellitenplattformen der OHB-Gruppe und ein Anbieter von integrierten Anwendungen und Dienstleistungen. Das Unternehmen blickt auf eine lange Tradition in der Bereitstellung von Mikrosatellitenlösungen für globale institutionelle und kommerzielle Kunden zurück, darunter der kürzlich gestartete ESAIL-Satellit, der auf der Triton-2-Plattform von LuxSpace basiert und in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation und exactEarth entwickelt wurde. ESAIL brach im Februar 2021 Rekorde, indem es zwei Millionen AIS-Meldungen von Schiffen auf See an einem einzigen Tag erfasste.

Rocket Factory, ein Start-up, hinter dem der deutsche Satellitenhersteller OHB als strategischer Investor und die Risikokapitalgesellschaft Apollo Capital Partners stehen, entwickelt derzeit ein Trägersystem namens RFA ONE für Kleinsatelliten mit einer Nutzlastleistung von bis zu 1300 kg in den niedrigen Erdorbit (LEO). Der erste Start ist für Ende 2022 geplant. Das Unternehmen hat vor kurzem das Oberstufentanksystem bei kryogenen Tests qualifiziert und führt derzeit eine Testkampagne des Haupttriebwerks in Esrange, Schweden, durch.

„Durch die einzigartige Orbitalstufe bietet RFA ONE eine konkurrenzlose Flexibilität und Präzision im Orbit, was genau dem entspricht, was unsere Kunden für ihre sehr spezifischen und kritischen Missionen benötigen“, ergänzt Prof. Dr. Indulis Kalnins, Geschäftsführer von OHB Cosmos. „Wir wollen uns mit diesem Vertrag eine Launchmöglichkeit für einen der geplanten Starts unserer Kunden im Jahr 2024 sichern. Dieser Startvertrag ermöglicht es uns, alle Anforderungen unserer Kunden zum bestmöglichen Preis zu erfüllen.“

Dr. Stefan Brieschenk, Chief Operating Officer der RFA, fügt hinzu: „Wir freuen uns sehr, dass OHB Cosmos und LuxSpace den Startservice von RFA ONE nutzen werden. Das RFA ONE Launchsystem kombiniert die wettbewerbsfähigste Nutzlastkapazität in seiner Klasse mit einem disruptiv niedrigen Startpreis. Dies ist nur durch den Einsatz der effizientesten heute verfügbaren Antriebstechnologie möglich: der gestuften Verbrennung. Darüber hinaus verfügt RFA ONE über eine einzigartige Orbitalstufe, um die Nutzlasten unserer Kunden durch zusätzliche On-Orbit-Manöver, einschließlich Neigungs- und RAAN-Änderungen, präzise in ihren Zielorbits zu positionieren.“

„LuxSpace ermöglicht die Raumfahrtambitionen von Unternehmen und Institutionen, die zuverlässige Plattformen und integrierte Dienstleistungen benötigen, um die Ziele ihrer Missionen erfolgreich zu erfüllen. RFA ONE bietet uns mit seiner einzigartigen Orbitalstufe die Einschussgenauigkeit in den gewünschten Orbit, die wir benötigen, um unsere Kunden zu bedienen. Wir sind überzeugt, dass dieser Launchservice die Messlatte für alle folgenden Missionen setzen wird und freuen uns auf die Zusammenarbeit“, sagt Edgar Milic, Chief Executive Officer bei LuxSpace.

RFA steht mit seiner hochmodernen Motorentechnologie mit gestufter Verbrennung an der Spitze der weltweiten Entwicklung von Trägerraketen für die neue Raumfahrt. Diese hochleistungsfähige Triebwerkstechnologie, gekoppelt mit den kostengünstigsten Produktionstechniken, ist im Wesentlichen neu in Europa. Durch die Unterstützung von OHB ist es RFA gelungen, Schlüsseltechnologien und Schlüsseltalente zu erwerben, die den Business Case der RFA One-Trägerrakete vorantreiben werden, damit sie auf globaler Ebene konkurrenzfähig wird. Jüngste Schusstests haben gezeigt, dass RFA auf dem besten Weg ist, die effizienteste und leistungsstärkste Raketentriebwerkstechnologie Europas zu entwickeln. Kürzlich gewann RFA die erste Runde des deutschen Mikro-Trägerraketen-Wettbewerbs des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das RFA eine Förderzusage über 500.000 Euro im Rahmen des Boost!-Programms der ESA erteilte. In der nächsten Runde des Wettbewerbs werden DLR und ESA einen Startauftrag im Wert von 11 Millionen Euro für institutionelle Nutzlasten vergeben.

Verwandte Meldungen bei Raumfahrer.net:

Diskutieren Sie mit im Raumcon-Forum:

Nach oben scrollen