Risiko eines Asteroideneinschlags verringert

Die vom Asteroiden Apophis ausgehende Gefahr für die Erde, die zunächst als relativ groß eingestuft wurde, nimmt nun langsam ab.

Ein Beitrag von Ingo Froeschmann. Quelle: New Scientist.

NASA
Im Jahr 2029 fliegt Apophis nah an der Erde vorbei
(Bild: NASA)

Die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags des Asteroiden auf der Erde im Jahr 2036 wurde aufgrund von Radarmessungen des Arecibo-Observatoriums in Puerto Rico von 1 zu 5.500 auf 1 zu 24.000 herabgestuft.

Am 6. Mai 2006 befand sich der Asteroid in einer Entfernung von 42 Millionen Kilometern, als Astronomen vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA die Geschwindigkeit des Asteroiden maßen. Sie wich um sechs Millimeter pro Sekunde vom erwarteten Wert ab.

„Es ist nur eine kleine Anpassung, die den Orbit des Asteroiden aber zukünftig stark genug verändert, um die Wahrscheinlichkeit eines Einschlages deutlich zu verringern“, sagt Jon Giorgini vom JPL.

Vor den Beobachtungen dachten wir, dass sich Apophis im Jahr 2029 der Erde bis auf 5,86 Erddurchmessern nähern würde. Nach den neuen Messungen hat sich die geschätzte Entfernung auf 5,93 Erddurchmesser erhöht.

Dieser scheinbar winzige Unterschied ist entscheidend, denn sollte der Weg des Asteroiden durch ein Nadelöhr führen – in diesem Falle eine nur 600 Meter breite Region in der Nähe der Erde – dann könnte die Bahn des Apophis entscheidend gestört werden und den Asteroiden für 2036 auf einen Kollisionskurs mit der Erde bringen.

Der Asteroid hat einen Durchmesser von etwa 320 Metern und belegt auf der Torino-Skala für Asteroiden den Wert eins. Null bedeutet, dass keine Gefahr eines Einschlags besteht, Zehn bedeutet einen sicheren Einschlag. Apophis war anfangs mit dem Wert Vier eingestuft worden.

Wenn sich der Asteroid in der Nähe der Sonne befindet, kann er nicht mit Radarmessungen verfolgt werden. Es war wahrscheinlich für einige Jahre die letzte Gelegenheit, gute Radardaten von Apophis zu bekommen. Erst 2013 wird der Asteroid wieder mit Radar zu beobachten sein. „Ich denke, wir können jetzt wieder ruhig schlafen“, sagte Giorgini.

Laut Dave Tholen, einem Astronomen an der University of Hawaii, könnte es davor jedoch möglich sein, optische Daten zu bekommen.

Im Januar wollen Tholen und sein Team Apophis beobachten und seine Rotation bestimmen. Das ist wichtig, da der Asteroid unregelmäßig durch die Sonne erhitzt wird und das eine geringe Schubkraft auf den Asteroiden ausüben kann. Die Kraft ist zwar winzig, kann aber über einen Zeitraum von 20 Jahren darüber entscheiden, ob Apophis durch das Nadelöhr fliegt oder nicht.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags dieses Asteroiden dramatisch reduziert ist, hat die frühe Warnung die Öffentlichkeit auf die Gefahren eines Asteroideneinschlags aufmerksam gemacht. „Verglichen mit der Situation vor 10 Jahren, ist der Spaßfaktor deutlich reduziert“, sagte Tholen.

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