Gestern wurde auf einer Pressekonferenz das Projekt Planetary Resources der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Großen geht es um die zukünftige industrielle Nutzung von Rohstoffen aus dem All.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Hobbyspace, Raumcon.
Voraussetzung für eine ökonomisch sinnvolle Nutzung ist die Senkung der operationellen Kosten bei Weltraumprojekten. Dann könnten sich koordinierte Aktionen in dieser Richtung lohnen.
Vorgestellt wurde ein dreistufiger Plan: Entdeckung – Erkundung – Nutzung. Die erste Phase soll bereits in zwei Jahren starten. Eine Reihe von Weltraumteleskopen soll möglichst viele erdnahe Asteroiden erfassen, deren Bahnen vermessen und nach möglichen Rohstoffen kategorisieren. Bisher sind etwas über 9.000 sogenannte NEOs (Near Earth Objects) bekannt, man erwartet aber mehr als eine halbe Million potenziell lohnenswerter Objekte mit Durchmessern über 50 Metern. Gerade die kleineren Objekte könnten für eine Rohstoffgewinnung durch automatische Stationen geeignet sein.
Danach würden als vielversprechend eingeschätzte Objekte von Raumsonden zur direkten Untersuchung angeflogen. Daran würde sich die zweite Phase anschließen. Automatisierte und ferngesteuerte Systeme könnten auf ausgesuchten Objekten bestimmte Rohstoffe abbauen und in Richtung Erde transportieren. Als besonders geeignet sieht man Wassereis und seltene Edelmetalle an. Insbesondere aus Eis ließen sich sowohl Sauerstoff für den Menschen als auch Treibstoffe für Weltraumdepots relativ einfach herstellen. Als geeignete Metalle wurden Platin, Palladium, Iridium und Osmium genannt. Diese könnten zur weiteren Nutzung auf die Erde gebracht werden. Ob dies wirtschaftlich möglich ist, hängt allerdings von vielen Bedingungen ab.
Zu den Gründern, Unterstützern und Investoren von Planetary Resources gehören bekannte und wohlhabende Personen wie Microsoft-Entwickler und Weltraumtourist Charles Simonyi, Space-Adventures-Gründer Eric Anderson, X-Prize-Mitinitiator Peter Diamandis, Hollywood-Regisseur James Cameron, Google-CEO Larry Page oder Präsidentenberater Eric Schmidt.
Auf der gestrigen Pressekonferenz äußerten sich einige von ihnen voller Optimismus. So sei die Zeit gekommen, den Weltraum auch wirtschaftlich zu nutzen. Viele neue Unternehmen würden sich mittlerweile mit dem Weltraumtransport beschäftigen und dabei neue Wege gehen. Die Technologie sei heute entwickelt genug, um einfache aber elegante Lösungen innerhalb kurzer Zeit zu finden und zu entwickeln. Das Vorhaben sei zwar mit hohen finanziellen Risiken verbunden, die Ölindustrie investiere jährlich aber auch Milliarden in die Erschließung neuer Rohstoffquellen.
Raumcon: