Der Hersteller des für den Betreiber Spacecom Satellite Communications (Spacecom) aus Israel gebauten Kommunikationssatelliten Amos 5, Reschetnjow aus Russland, betrachtet das Raumfahrzeug laut einer Meldung vom 16. Dezember 2015 als Totalverlust.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Reschetnjow.
Reschetnjow berichtete am 16. Dezember 2015 auf seiner Website, dass man nach dem Ausfall von Amos 5 am 21. November 2015 alle erforderlichen Schritte zu einer Wiederherstellung einer Verbindung zum Satelliten abgearbeitet habe. Die von Reschetnjow zusammen mit Spezialisten aus dem Amos-Kontrollzentrum durchgeführten Arbeiten haben jedoch zu keinem Erfolg geführt.
Telemetriesignale vom Satelliten, die aufgezeichnet worden waren, lassen gemäß Reschetnjow den Schluss zu, dass sich Amos 5 bis zu seinem Ausfall in einem regulären Betriebsregime befunden hat. Kommandos des Amos-Kontrollzentrums sind Untersuchungen zufolge an Bord des Satelliten bis zum Ausfallzeitpunkt wie vorgesehen ausgeführt worden.
Optische Beobachtungen vom Amos 5 zeigten laut Reschetnjow, dass er keine stabile Lage im Raum inne hat. Einen neuerlichen Einsatz des elektrisch vollständig abgeschalteten Satelliten erachtet Reschetnjow als nicht möglich.
Bei der Suche nach den Gründen für den Ausfall widmet sich Reschetnjow aktuell insbesondere einem möglichen Totalversagen der Stromversorgung und einem eventuell vorliegenden Fehler in der Verkabelung des vorher mit 100 Volt betriebenen Stromversorgungsbuses.
Fehler in Komponenten des Systems aus Mess- und Telemetriesendern sowie Kommandoempfängern an Bord oder der Kommunikationsnutzlast will der Satellitenhersteller zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausschließen.
Die bei Reschetnjow gebildete Untersuchungskommission arbeite laut Reschetnjow weiter an der Untersuchung des ursächlichen Ausfallgrunds und berücksichtige dabei auch Informationen, die man von einem Zulieferer – Reschetnjow nennt Thales Alenia Space – erhalten habe.
Am 28. Dezember 2015 will Reschetnjow eigenen Angaben zufolge Spacecom einen Bericht vorlegen.
Amos 5 ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 37.950 und als COSPAR -Objekt 2011-074A.
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