Für die Mission STS 134 der US-Raumfähre Endeavour ist der erste Test eines neuen optischen Navigationssensors geplant.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.
Das System des Visible Navigation Sensor, VNS, wurde in Kooperation zwischen NASA, Lockheed Martin und Ball Aerospace im Rahmen des Constellation-Programms für das Orion-Raumschiff entwickelt. Auch wenn Constellation nicht fortgeführt wird, werden doch einige dafür entwickelte Geräte bei zukünftigen Projekten Verwendung finden können.
Das VNS-System besteht aus 5 Reflektoren mit hoher Reflexions- aber geringer Streuwirkung, die an der Außenhaut der Internationalen Raumstation, also des Rendezvousziels, angebracht werden sowie einem optischen Sensor nebst Auswertungselektronik, wodurch die Abstände zu diesen Reflektoren über einen großen Annäherungsbereich zentimetergenau ermitteln werden sollen. Dieser Bereich liegt bei maximal 5 Kilometern und minimal 2 Metern.
Die Reflektoren werden bereits mit STS 131 zur ISS transportiert. Beim nächsten Flug der Endeavour, voraussichtlich im Juli 2010, soll das VNS-System verwendet und seine Sensorwerte sowohl bei Annäherung und Kopplung als auch beim Ablegen von der Raumstation im Shuttle aufgezeichnet werden. Am Boden erhält man derweil Echtzeit-Snapshots, so dass auch hier die Funktion sofort in Augenschein genommen werden kann.
„Das neue optische Navigationssystem, das getestet wird, wird den Astronauten Kopplungsoperationen erleichtern und ihnen mehr und zeitiger Informationen darüber zur Verfügung stellen, wo in Bezug auf die ISS sie sich befinden, zentimetergenau“, sagte Audra Bullock, Entwicklungsleiterin für die Reflektoren bei der NASA in Langley.
Der Sensor liefert zwei- bis dreimal bessere Daten als jedes andere optische Navigationssystem derzeit“, ergänzt Heather Hinkel, Chefentwicklerin beim STORRM-Team der NASA am Johnson Space Flight Center (STORRM = Sensor Test for Orion Relative-navigation Risk Mitigation). „Ein Sensor, der Raumfahrern oder automatischen Führungs-, Navigations- und Steuerungssystemen derart genaue Navigationsinformationen über einen Bereich von 3 Meilen bis 7 Fuß liefert, ist weltweit einmalig.“
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