Bei ihrem für den 22. Oktober geplanten 11. Start 2021, dem zweiten Ariane-5-Start in diesem Jahr, wird Arianespace zwei geostationäre Satelliten in die Umlaufbahn bringen: SES-17, ein von SES betriebener High-Throughput-Satellit, und SYRACUSE 4A, der für das französische Verteidigungsministerium entwickelt wurde. Eine Pressemitteilung der ArianeGroup. UPDATE (Raumfahrer.net): Start auf unbestimmte Zeit verschoben.
Quelle: ArianeGroup.
Evry-Courcouronnes, Frankreich, 20. Oktober 2021 – Der nächste Start einer Ariane 5 vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana aus soll am 22. Oktober 2021 in einem Startfenster von 22:01 Uhr bis 00:30 Uhr Ortszeit (01:01 Uhr bis 03:30 Uhr UTC am Samstag, den 23. Oktober) erfolgen.
Diese 111. Ariane-5-Mission wird drei neue Meilensteine für die europäische Schwerlastrakete markieren: Sie wird eine Gesamtlast von circa 11,2 Tonnen in die Höhe bringen, die Gesamtmasse der beiden Nutzlasten liegt bei 10,263 Tonnen und die Ariane 5 ist exakt 1,5 Meter höher als normalerweise.
Die beiden von Thales Alenia Space gebauten Satelliten sollen dem Bedarf an Konnektivität gerecht werden.
SES-17 wird High-Speed-Konnektivitätsdienste für den Luft- und Seeverkehr bereitstellen und Verbindungen für unterversorgte Unternehmen und Gemeinden sicherstellen, während SYRACUSE 4A die Souveränität Frankreichs durch die weltweite Verbindung der Streitkräfte des Landes unterstützen wird.
SES-17
Der Telekommunikationssatellit liefert eine hervorragende Abdeckung über Amerika, der Karibik und dem Atlantik und ist so ausgelegt, dass er die Konnektivitätslandschaft in der Luftfahrt verändern und Initiativen zur digitalen Inklusion beschleunigen wird. Er verfügt über nahezu 200 Spotbeams, deren Leistung dynamisch an die sich ändernden Kundenanforderungen angepasst werden kann. Zudem ist er der erste SES-Satellit mit einer komplett digitalen Nutzlast und wird von einem fortschrittlichen „Digital Transparent“-Prozessor (DTP) angetrieben, wodurch eine wesentlich höhere Flexibilität und Effizienz als bisher erreicht werden. Der Telekommunikationssatellit des luxemburgischen Betreibers wird einer der größten jemals von Arianespace gestarteten Satelliten sein.
SYRACUSE 4A
Der von der französischen Beschaffungsbehörde DGA (Direction Générale de l’Armement) beauftragte militärische Kommunikationssatellit ermöglicht die Verbindung der Streitkräfte im Einsatz. Ob zu Wasser, zu Land oder in der Luft – das Militär benötigt für den Informationsaustausch mit der Kommandozentrale sichere und leistungsfähige Kommunikationsmittel. Aufgrund seiner hochmodernen Ausrüstung (störsichere Antenne und digitaler Bordprozessor) gewährleistet SYRACUSE 4A eine extrem hohe Störfestigkeit. Der im Dienst der französischen Souveränität betriebene Satellit wird auch Einsätze unter der Leitung der NATO und Europas unterstützen.
Bei VA255, der 111. Ariane-5-Mission, wird die europäische Schwerlastrakete drei Rekorde brechen. Mit einer Gesamtlast von 11,2 Tonnen wird dies die schwerste jemals von einer Ariane 5 ECA gestartete sein und den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2017 mit dem Flug VA237 um nahezu 300 kg übertreffen. Das kumulierte Gewicht der beiden Nutzlasten wird mit 10,263 Kilogramm (6.411 Kilogramm für SES- 17 und 3.852 Kilogramm für SYRACUSE 4A) die schwerste jemals in den GTO-Orbit gestartete Nutzlast sein. Mit einer Verkleidung, die genau 1,5 Meter höher ist als üblich, wird mit VA225 die bislang größte Ariane 5 gestartet.
ArianeGroup ist Hauptauftragnehmer für die Entwicklung und Fertigung der Ariane-5- und Ariane-6- Trägerraketen. Das Unternehmen koordiniert ein industrielles Netzwerk von über 600 Unternehmen (darunter 350 kleine und mittlere Unternehmen). ArianeGroup ist für die gesamte industrielle Lieferkette der Ariane-5 verantwortlich: von der Leistungsoptimierung und den entsprechenden Studien bis hin zur Produktion und zur Bereitstellung missionsspezifischer Daten und Software. Die Lieferkette umfasst Ausrüstungen und Strukturen, die Fertigung des Triebwerks, die Integration der verschiedenen Stufen und die Integration der Trägerrakete in Französisch-Guyana. ArianeGroup liefert eine betriebsfertige Trägerrakete auf der Startrampe an ihr Tochterunternehmen Arianespace, das im Auftrag seiner Kunden ab dem Start für den Flug verantwortlich ist.
Ariane 5 ist ein Programm der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA, das in einer Kooperation zwischen öffentlichen Institutionen und der Industrie durchgeführt wird. Die von Arianespace vermarkteten und durchgeführten Ariane 5-Starts erfolgen vom Raumfahrzentrum Kourou in Französisch-Guayana mit Unterstützung durch Teams der französischen Raumfahrtbehörde CNES.
Über Arianespace
Um den Weltraum in den Dienst eines besseren Lebens auf der Erde zu stellen, garantiert Arianespace den Zugang zu Raumtransportdiensten und -lösungen für institutionelle und kommerzielle Satelliten in allen Umlaufbahnen. Seit 1980 hat Arianespace mit seinen drei Trägersystemen Ariane, Soyuz und Vega fast 1000 Satelliten von Französisch-Guayana (Südamerika) und von den russischen Kosmodromen Baikonur und Wostotschny gestartet. Arianespace hat seinen Hauptsitz in Evry, Frankreich, und unterhält Niederlassungen in Kourou (im europäischen Weltraumbahnhof, dem Raumfahrtzentrum Französisch-Guayana), Washington D.C., Tokio und Singapur. Arianespace ist eine Tochtergesellschaft von ArianeGroup, die 74 % ihres Kapitals hält. Die weiteren 15 Aktionäre kommen aus der europäischen Trägerraketenindustrie.
Über ArianeGroup
ArianeGroup, als Hauptauftragnehmer der europäischen Trägerraketen Ariane 5 und Ariane 6, ist für die gesamte Produktionskette der Träger verantwortlich – vom Entwurf über die gesamte Produktionskette bis hin zur Vermarktung über sein Tochterunternehmen Arianespace. Mit ca. 7500 hochqualifizierten Mitarbeitern in Frankreich und Deutschland, ist ArianeGroup ein zu gleichen Teilen von Airbus und Safran gehaltenes Joint Venture. Zudem ist der Konzern Hauptauftragnehmer für die ballistischen Trägerraketen der französischen Marine. ArianeGroup und die Tochterunternehmen sind weltweit anerkannte Spezialisten für Raumfahrtausrüstungen und -antriebe, ihr Know-how findet auch in anderen Industriezweigen Anwendung. Der Konzernumsatz betrug im Jahr 2020 rund 2,7 Milliarden Euro.
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