Der deutsche ESA-Astronaut und Mitglied der Expedition 13 auf der Internationalen Raumstation ISS Thomas Reiter ist seit letzter Woche der europäische Astronaut mit der längsten Aufenthaltszeit im Weltraum. Er hat nun zusammengerechnet mehr als 209 Tage im All verbracht.
Ein Beitrag von Ingo Froeschmann. Quelle: ESA.
Am Freitag, dem 4. August 2006, – 30 Tage nachdem Reiter als Mitglied der STS-121-Crew mit dem Space Shuttle Discovery auf der ISS angekommen ist – hat er den bisherigen Rekord von 209 Tagen, 12 Stunden, 25 Minuten und 11 Sekunden des französischen Astronauten Jean-Pierre Haigneré gebrochen.
ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain sandte eine Glückwunschnachricht an Reiter, der bis Dezember 2006 an Bord der ISS bleiben soll. „Am Ende ihrer Mission werden Sie insgesamt ein Jahr im All verbracht haben. Mit dieser bedeutenden Expertise und Erfahrung symbolisieren Sie – als unser ‚höchst geflogener‘ Kollege – Europas Engagement für die Raumfahrt“, sagte Dordain. „Wir sind sehr stolz auf das, was Sie erreicht haben und wünschen Ihnen für die restliche Zeit dort oben nur das Allerbeste.“
Die Astrolab-Mission ist Thomas Reiters zweiter Langzeitaufenthalt im All. Von September 1995 bis Februar 1996 war er Bordingenieur der europäisch-russischen Euromir-95-Mission zur MIR-Raumstation, zusammen mit seinen russischen Kollegen Yuri Gidzenko und Serguei Avdeev.
Thomas Reiter ist das erste nicht-amerikanische und nicht-russische Mitglied der permanenten ISS-Besatzung. Am vergangenen Donnerstag, 3. August 2006, hat er außerdem als erster ESA-Astronaut einen „Weltraumspaziergang“ außerhalb der ISS durchgeführt. Knapp sechs Stunden verbrachten Reiter und sein Expedition 13 Crew-Kollege Jeff Williams (NASA) mit der Installation neuer Hardware und weiterer Instrumente an der Außenhaut der ISS.