In den Morgenstunden des 13. Februar 2009 ist die Raumsonde DAWN in das Gravitationsfeld des Planeten Mars eingetreten. Das Ziel dieses Manövers besteht darin, die Flugbahn der Sonde so zu verändern, dass sie auf einen Kurs zu ihrem nächsten Ziel, dem Asteroiden (4) Vesta, umgelenkt wird.
Ein Beitrag von Ralph-Mirko Richter. Quelle: JPL.
Im Rahmen dieses Flugmanövers wird die Flugbahn der Sonde unter Ausnutzung der Schwerkraft des Planeten ohne zusätzlichen Treibstoffverbrauch um 78 Grad abgelenkt und DAWN gleichzeitig in die Bahnebene des Asteroiden (4) Vesta befördert werden. Zusätzlich wird sich die Geschwindigkeit der Sonde relativ zur Sonne gesehen um 2,3 Kilometer pro Sekunde erhöhen. Ihre größte Annäherung an den Mars wird DAWN am 17. Februar erreichen, wenn die Sonde die nördliche Hemisphäre des Mars in einer Höhe von 543 Kilometern passiert.
Bei dieser Gelegenheit werden alle Instrumente der Sonde aktiviert sein und Daten sammeln. Allerdings werden aus den so gewonnenen Informationen aufgrund der großen Flughöhe und Geschwindigkeit aller Wahrscheinlichkeit nach keine neuen Erkenntnisse über den Mars gewonnen werden können. Stattdessen wird ein Abgleich mit den bereits existierenden Daten vorhergegangener Missionen durchgeführt werden, um so eine optimale Kalibrierung der DAWN-Instrumente zu ermöglichen. Diese Kalibrierungen sollen noch vor dem Ende des Gravity-Assists am 22. Februar durchgeführt und bei anschließend durchzuführenden Beobachtungen überprüft werden.
Das erste Hauptziel der Mission, den Asteroiden (4) Vesta, wird DAWN im August 2011 erreichen und anschließend aus einer Umlaufbahn heraus für neun Monate erkunden. Im Mai 2012 erfolgt der Weiterflug zum zweiten Ziel, dem Zwergplaneten (1) Ceres, welchen man im Februar 2015 erreichen wird und im Rahmen der bis jetzt geplanten Primärmission bis zum Juli 2015 erforschen will. Mit dieser Mission erhoffen sich die Verantwortlichen der NASA neue Erkenntnisse über die frühe Entwicklungsgeschichte unseres Sonnensystems. Hierbei stehen besonders die Entstehung und Zusammensetzung der früheren Planetenbausteine sowie eine Verbesserung unseres Verständnisses bezüglich deren Entwicklung hin zu Planeten und planetaren Kleinkörpern im Fokus der Forschung.