Fünf Satelliten einer neu entwickelten Serie von Erdbeobachtungssatelliten, die in internationaler Kooperation entstand, sind heute morgen mit einer Dnepr-Trägerrakete in einen sonnensynchronen Erdorbit gebracht worden.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: DLR.
Die Satelliten mit einer Masse von jeweils 150 kg sind mit hochentwickelten 5-Kanal-Multispektralkameras ausgestattet, die von der Jena Optronik GmbH geliefert wurden. Jede Kamera verfügt über fünf Zeilenscanner mit 12.000 Bildpunkten. Die Wellenlängenbereiche liegen bei 440-510 nm (blau), 520-590 nm (grün), 630-685 nm (rot), 690-730 nm (roter Grenzbereich) und 760-850 nm (nahes Infrarot). Entwicklungsarbeit wurde auch von der Kayser-Threde GmbH übernommen, unterstützt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR. Hauptauftragnehmer für den Bau der Satelliten war MacDonald, Dettwiler and Associates (MDA) in Kanada, die wesentlichen Montagearbeiten wurden bei Surrey Satellite Technology Ltd. in Großbritannien vorgenommen. Der Start schließlich erfolgte von kasachischem Territorium aus mit einer umgebauten russischen Interkontinentalrakete vom Typ Dnepr.
Pünktlich um 9:16 Uhr MESZ erhob sich die Trägerrakete aus dem Silo 95 im Startkomplex 109 in den blauen Himmel über Baikonur. Nach 15 Minuten empfing eine Bodenstation das Signal von der erfolgreichen Abtrennung der Satelliten. Diese sollen nun auf einer sonnensynchronen Bahn in etwa 630 Kilometern Höhe in gleichem Abstand hintereinander fliegen und es damit ermöglichen, dass von jedem Punkt der Erde innerhalb von 24 Stunden Aufnahmen mit einer Auflösung von 6,5 Metern gemacht und zur sofortigen Auswertung bereitgestellt werden können.
Mit Hilfe der zivilen Satellitenflotte sollen Wachstumsprognosen, Vorhersagen für Ernteerträge, die Größenordnung von Ernteausfällen bei Unwettern oder ungünstigen klimatischen Bedingungen sowie die Abschätzung von Schäden durch Katastrophen möglich werden. Mit Hilfe der Satellitendaten können aber auch verbesserte Karten mit digitalen Höhenmodellen erstellt werden.
Die Kosten des Unternehmens werden mit 160 Millionen Euro angegeben. Die Satelliten sollen mindestens 7 Jahre lang Daten liefern.
Die ersten Bahnvermessungen ergaben Flughöhen zwischen 583 und 646 Kilometern bei einer Bahnneigung von knapp 98°. Die Oberstufe hat man offenbar etwas aus dem Weg geräumt (617 x 1.349 km). Genauere Bahndaten gibt es in den nächsten Tagen in der Starttabelle 2008.
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