Die Systeme des Weltraumradioteleskops RadioAstron, das auch unter der Bezeichnung Spektr-R geführt wird, sind nach ihrer Aktivierung gründlichen Tests unterzogen worden.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, RN.
Zuletzt wurde die Atomuhr erfolgreich ins Betriebsnetz übernommen. Wichtig sind auch spezielle Kommunikationssysteme, die aber nicht nur Daten übertragen sondern mittels Dopplermessungen auch sehr genaue Angaben über Position und Geschwindigkeit des Satelliten ermöglichen. In der russischen Bodenstation bei Puschtschino wurden die Signale in den Frequenzbereichen um 8 bzw. 15 GHz erfolgreich empfangen.
Für die nächste Zeit sind nun Zielkorrekturmessungen und Tests des 15-GHz-Datenkanals, die Bestimmung der Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen Empfänger und schließlich erste Beobachtungen am etwa 11.000 Lichtjahre entfernten Emissionsnebel und Supernova-Überrest Cassiopeia A an der Reihe.
RadioAstron gelangte am 18. Juli 2011 an der Spitze einer Zenit 3SLBF in eine hochelliptische Umlaufbahn und soll nach seiner Inbetriebnahme etwa 5 Jahre lang kosmische Objekte in verschiedenen Bereichen des Radiofrequenzspektrums untersuchen. Dazu gehören Galaxien und Quasare, Neutronensterne, Pulsare und Schwarze Löcher sowie interstellare Plasmen. Ziele sind u.a. die Erfassung der Struktur des Raumes im Umfeld von Schwarzen Löchern, genauere Entfernungs- und Geschwindigkeitsbestimmungen bei Pulsaren sowie das Ergründen der Entwicklungsgeschichte kollabierender Strukturen. Insgesamt möchte man fundamentale kosmologische Erkenntnisse bestätigen und erweitern.