Ein weiterer militärischer Satellit der Kosmos-Serie wurde am 13. Dezember 2015 mit einer Proton-M-Rakete von Chrunitschew vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus auf den Weg ins All gebracht.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Chrunitschew, Interfax, Raumfahrer.net, RIA Nowosti, TASS.
Um 1:17 Uhr MEZ bzw. 3:17 Uhr Moskauer Zeit am 13. Dezember 2015 hob die inklusive Bris-M-Oberstufe vierstufige Proton-M mit dem Erzeugniscode 8K82KM und der Seriennummer 6304837972 von der Startplattform 81/24 ab. Das Kommando- und Messzentrum der russischen Weltraumstreitkräfte German Titow alias Golizyno 2 in Krasnoznamensk westlich von Moskau erfasste wenig später die fliegende Rakete.
Nach rund zehn Minuten Flug wurde die Orbitaleinheit bestehend aus Satellit und Oberstufe von der Proton-Rakete abgetrennt. Einige Stunden später wurde der für das russische Verteidigungsministerium transportierte Satellit nach Angaben aus Russland von der Oberstufe mit dem Erzeugniscode 14С43 im vorgesehenen Orbit ausgesetzt.
Demnächst soll das Raumfahrzeug mit einer geschätzten Startmasse im Bereich von 2,4 Tonnen eine fixe Position im geostationären Orbit einnehmen, wohin es seine eigenen Triebwerke bringen können. Nach dem Start erhielt der Kommunikationssatellit in der Serie der russischen Kosmos-Satelliten die Nummer 2.513.
Beobachter russischer militärischer Raumfahrtprogramme gehen davon aus, dass es sich bei dem Satelliten um das zweite Exemplar aus einer neuen Serie von Kommunikationssatelliten des russischen Militärs handelt und ordnen ihm die Bezeichnung Garpun 2 sowie den russischen Erzeugniscode 14F136 zu. Gebaut wurde der Satellit von Reschetnjow mit Sitz in Schelesnogorsk nordöstlich von Krasnojarsk.
Die Aufgabe von Garpun 2 könnte es sein, große Datenmengen, die beispielsweise bei der Arbeit russischer Fernerkundungs- und Aufklärungssatelliten auf niedrigeren Erdumlaufbahnen entstehen, an entsprechend eingerichtete Bodenstationen weiterzuleiten. Garpun (russisch Гарпун) bedeutet Harpune.
Kosmos 2.513 alias Garpun 2 wird voraussichtlich katalogisiert mit der NORAD-Nr. 41.121 und als COSPAR-Objekt 2015-075A.
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