PromISSe: Missionsstart erlebt in den Niederlanden

Der Niederländer André Kuipers ist im Rahmen der Mission PromISSe unterwegs zur ISS. Anlässlich des Starts im kasachischen Baikonur fanden Sonderveranstaltungen bei der ESTEC in Noordwijk und der Noordwijk Space Expo statt.

Ein Beitrag von Kirsten Müller. Quelle: Kirsten Müller.

Kirsten Müller
Interessierte Gäste in Noordwijk
(Bild: Kirsten Müller)

Im niederländischen Fernsehen gibt es vergleichsweise viele Sondersendungen zum Thema. In den Zeitungen wird es relativ wenig erwähnt, doch beim European Space Research and Technology Centre (ESTEC) und der Noordwijk Space Expo finden Sonderveranstaltungen statt: Der niederländische Arzt und ESA-Astronaut André Kuipers startete zu seiner zweiten Weltraummission. 2004 war er für 10 Tage auf der ISS, nun wird er fast ein halbes Jahr auf der Raumstation verbringen.

Im Technologiezentrum ESTEC selbst wurde die Live-Übertragung für das niederländische Fernsehen moderiert. Bei der Veranstaltung der Noordwijk Space Expo waren einige von Kuipers‘ Verwandten und Bekannten anwesend, sowie ESA-Mitarbeiter und Journalisten von Zeitungen und Fernsehen.

Eingeleitet wurde die Veranstaltung von Franco Ongaro, Leiter des ESTEC und Direktor des technischen und Qualitätsmanagements. Ongaro war 1991 zusammen mit Kuipers und dem Belgier Vladimir Pletser in der engeren ESA-Astronautenauswahl gewesen; Pletser und er waren aber nicht ausgesucht worden. Pletser machte sich später einen Namen mit Parabelflügen, Ongaro verfolgte seine Karriere im Management der ESA weiter.

Im Kontext mit André Kuipers Raumflug begann auch ein Schülerprojekt mit dem Thema „Raumschiff Erde“, in dessen Rahmen drei Schüler im Sojus-Simulator der Noordwijk Space Expo „gestartet“ wurden und sechs andere als „Bodenstation“ Unterstützung bieten sollten. Interessanter für ältere Teilnehmer war die Präsentation des ESA-Astronauten Jean Francois Clervoy, der anhand von Videoanimationen das Sojus-System und den Start erklärte, und das Leben auf der ISS beschrieb.

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Jean Francois Clervoy kommentiert in Noordwijk
(Bild: Kirsten Müller)

Anschließend wurde live nach Baikonur geschaltet und den Startvorbereitungen gefolgt. Anders als bei den Amerikanern findet bei den Russen kein richtiger „Countdown“ statt. Die Kosmonauten und die Mitarbeiter am Boden arbeiten zwar beim Abwickeln der Startprozedur und ihrer Checklisten auf einen bestimmten Startzeitpunkt hin, doch wird nicht richtig offensichtlich abgezählt. Man muss also als Zuschauer ganz gut aufpassen, dass man den Start nicht verpasst. Ein anderer Unterschied zum US-Raumfahrtprogramm ist, dass die Zuschauer vor Ort auf dem Startgelände in Baikonur höchstens 900 Meter von der Startrampe entfernt stehen, während sie in den USA auf Cape Kennedy rund 5 Kilometer von der Rampe entfernt sind.

Der Start als solcher klappte reibungslos. Allerdings wurde auch im niederländischen Noordwijk russische Tradition respektiert – geklatscht wurde nicht schon nach dem gelungenen Start, sondern erst rund 9 Minuten später, als die Sojus eine Erdumlaufbahn erreicht hatte.

Einer Tanzperformance folgten Videogrüsse von drei musikalischen Favoriten André Kuipers‘: Marillion, Pink Floyd und Gitarrist Harry Sacksioni. Letzterer war auch als Gast der Noordwijk Space Expo anwesend. Die Veranstaltung wurde abgeschlossen mit der Vorstellung einer neuen Postkarten- und Briefmarkenserie der niederländischen Post und mit Musik von Kuipers‘ playlist.

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