Ein russischer Transporter vom Typ Progress-M-M ist gegen 16:38 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur zur Internationalen Raumstation gestartet.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, Skyrocket, Raumcon.
An Bord befinden sich 2.673 kg Fracht, das Ankoppeln am Heck der Station soll am Donnerstag gegen 18:39 Uhr nach rund 50 Stunden autonomem Flug erfolgen. Der Frachter startete auf einer Trägerrakete des Typs Sojus-U und gelangte auf eine Anfangsbahn zwischen 194 und 240 km Höhe bei einer Bahnneigung von 51,64° und einer Umlufzeit von gut 88 Minuten. Auf dieser niedrigen Bahn nähert sich das Raumschiff nun der Internationalen Raumstation, wobei mehrere Manöver zur Anhebung geplant sind. Dabei sinkt die Relativgeschwindigkeit zur Station, so dass man schließlich sanft anlegen kann.
Die Hauptfracht besteht aus Treibstoff, Lebensmitteln und Verbrauchsmaterialien. Mit dabei sind aber auch Wasser, Sauerstoff sowie Ausrüstung für die wissenschaftlichen Experimente „Kristallisator“, „Relaksazija“, „Biodegradazija“ und „Matrjoschka-R“.
Mit den Triebwerken des Frachtschiffes soll bereits am 29. Juni eine weitere Bahnkorrektur des Stationskomplexes durchgeführt werden. Damit wird die Bahn für die geplante Ankunft der Raumfähre Atlantis Anfang Juli optimiert.
Derweil hat gestern der ESA-Frachter „Johannes Kepler“ (ATV 2) mit Abfällen beladen abgelegt und soll innerhalb der nächsten Stunden über dem Pazifik in dichte Schichten der Erdatmosphäre eindringen und weitgehend verglühen. Ein spezieller Messkomplex zeichnet die dabei auftretenden Beschleunigungswerte und Temperaturen auf und soll diese per Funk an eine Bodenstation übermitteln. ATV 2 war auf einer Ariane 5 am 16. Februar mit 7 Tonnen Fracht gestartet und hatte am 24. Februar am Modul Swesda angelegt. Mit den Triebwerken des Transportschiffes war die Bahn der Station in mehreren Schritten um mehr als 40 Kilometer angehoben worden. ATV ist ein Beitrag der ESA zum Betrieb der ISS.
Mit an Bord von Progress-M 11M ist der 40 kg schwere Mikrosatellit Tschibis-M. Er soll nach dem Ablegen des Raumschiffes zum Ende der Mission ausgestoßen werden und dient der Plasma- und Atmosphärenforschung. Damit sollen u. a. Fluktuationen elektrischer und magnetischer Felder in der Hochatmosphäre sowie mehrere Parameter des umgebenden Plasmas unter verschiedenen helio- und geomagnetischen Bedingungen gemessen werden.
Raumcon: