Zuletzt war vorgesehen, dass eine indische PSLV-Rakete im Rahmen der Mission C16 Ende Februar 2011 drei Satelliten in den Weltraum befördern sollte. Nach einer Startabsage ohne konkrete Angabe von Gründen wurde zwischenzeitlich bekannt, dass man es für erforderlich hielt, ein für die Steuerung der zweiten Stufe der PSLV erforderliches Aggregat neu zu qualifizieren.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: IANS, ISRO.
Möglicherweise findet der Start Ende März 2011 statt, wenn die indische Weltraumforschungsorganisation (ISRO) den weiteren Ablauf ohne Verzögerungen abwickeln kann. In den vergangenen 17 Jahren flogen PSLV-Raketen fünfzehn Mal erfolgreich. Trotzdem wird ein Antriebsaggregat für die Schubvektorsteuerung der PS2 genannten zweiten Stufe vorsichtshalber in Tests neu qualifiziert.
Da bei vorangegangenen Flügen von PSLV-Raketen am Einlass für das Arbeitsgas des Motors zum Antrieb der Aktuatoren, die ein Schwenken des Vikas-Triebwerks der zweiten Stufe besorgen, 20 bis 30 Prozent höhere Temperaturen als erwartet auftraten, war die Konstruktion zu überdenken.
Weil man Tests, ob das Aggregat auch bei den höheren Temperaturen ausreichend zuverlässig arbeitet, für schneller umsetzbar hielt als einen Neuentwurf des Motors, wurde der Weg mit neuerlichen Tests beschritten.
Die bisher erreichten Testergebnisse sollen dafür sprechen, dass das Aggregat auch bei Temperaturen von bis zu 370 Grad Celsius noch stabil arbeitet. Vorher war man von Temperaturen von weniger als 300 Grad oder um die 300 Grad Celsius ausgegangen.
Ein Testbetrieb des Aggregates im Temperaturbereich über 300 Grad Celsius war in ISROs Testzentrum in Thiruvananthapuram nicht möglich, deshalb wich man auf ein passend ausgestattetes Unternehmen in der Nähe von Chennai aus.
Die vollständig integrierte Rakete für die Mission PSLV-C16 steht mit den zu transportierenden Satelliten unter der Verkleidung an der Spitze in Sriharikota an sich startbereit auf einer Rampe. Erhält man wie derzeit erwartet am 1. März 2011 die Genehmigung, die Startvorbereitungen wieder aufzunehmen, dauert es noch rund 20 Tage, bis die Rakete abheben kann.
Funktioniert die Rakete wie vorgesehen, werden anschließend drei neue Satelliten um die Erde kreisen. Neben dem Erdbeobachtungssatelliten Resourcesat 2, den die ISRO als Nachfolger von Resourcesat 1 einsetzen möchte, ziehen dann auch zwei Mikrosatelliten, YouthSat alias IMS 1A, der insbesondere der Sonnen- und Ionosphärenforschung dienen soll, und X-Sat, wiederum ein Erdbeobachtungssatellit, ihre Bahnen um die Erde.
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