Das Finden und Sammeln der besten Mondproben wird eine wichtige Aufgabe für die nächsten Astronautinnen und Astronauten auf dem Mond sein. Einige der besten europäischen Planetenforschenden geben während des geologischen, astrobiologischen und operativen Feldtrainingskurses der ESA, Pangaea, an dem u.a. NASA-Astronautin Kate Rubins und der ESA-Astronaut Andreas Mogensen teilnehmen, ihr Wissen weiter. Eine Information der Europäischen Weltraumorganisation (ESA).
Quelle: ESA.
20. September 2021 – Die NASA-Astronautin Kate Rubins ist erst vor fünf Monaten auf der Erde gelandet, und schon hat sie den Mond im Blick.
Als sie auf die Spitze des Nördlinger Kirchturms klettert, genießt sie kurz die Aussicht auf die bayerische Kleinstadt und wendet dann den Kopf, um einige winzige, glänzende Elemente an der Wand zu betrachten.
Ihre zweite Woche im Pangaea-Trainingskurs hat begonnen. Sie hat Mikrodiamanten im Stein entdeckt – mineralogische Beweise dafür, dass ein Meteorit den Krater geformt hat, in dem die Stadt liegt.
„Kate lernt schnell und hat sich in kürzester Zeit in die Dynamik des Kurses eingearbeitet. Sie nimmt hier in wenigen Tagen eine Menge geologischer Informationen auf, für die Studierende an der Universität Monate brauchen könnten“, sagt Francesco Sauro, der Pangaea-Kursleiter, stolz.
“Kate und ESA-Astronaut Andreas Mogensen beschreiben Gesteinsaufschlüsse wie Profis und stellen sehr anspruchsvolle Fragen“, fügt er hinzu.
Kate ist nicht der erste amerikanische Raumfahrtbesuch in dieser Ecke von Deutschland. Vor einem halben Jahrhundert haben die Besatzungen von Apollo 14 und 17 den Rieskrater vor ihrem Flug zum Mond untersucht, weil er einer der am besten erhaltenen Einschlagskrater der Erde ist. Aus diesem Grund lehren führende europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der zweiten Woche von Pangaea 2021 hier die Geologie des Mondes.
Es ist ein passender Ort für Kate, denn sie gehört zur Gruppe der Artemis-Astronaut*innen und könnte die erste Amerikanerin werden, die auf dem Mond landet. Sie hat insgesamt 300 Tage im Weltraum verbracht und bei ihren beiden Flügen zur Internationalen Raumstation vier Außenbordeinsätze durchgeführt. Kate war die erste Person, die im Weltraum eine DNA-Sequenzierung durchführte.
Die Erde im Blick
Trotz ihrer beeindruckenden Raumfahrtkarriere sieht sich Kate immer noch „in erster Linie als Wissenschaftlerin“. Das Bild unseres Planeten aus der Umlaufbahn ist ihr noch frisch im Gedächtnis, und so ist die Mikrobiologin in ihrem Element, wenn sie Proben sammelt, Vorträge hört und durch das Mikroskop schaut.
„Ich habe ein wenig Erfahrung mit der Sammlung biologischer Proben und mit Techniken zur Vermeidung von Kontaminationen“, sagt sie bescheiden. Kate ist mit den Protokollen zum Planetenschutz vertraut, ein Thema, das auch in den Pangaea-Lektionen behandelt wurde, und hat sogar schon einen Vortrag für das Komitee für Weltraumforschung (COSPAR) von der Internationalen Raumstation aus gehalten.
Vertieftes Lernen
Die Wissenschaftlerin in ihr schätzt die Zeit, die sie im Schulungsraum verbringt. „Ich finde die Methodik dieses Kurses sehr gut – er bringt mir eine Menge“, sagt sie.
Vom Erkennen von Landschaftsmerkmalen zur Identifizierung einer Probe bis hin zur Kommunikation mit den Wissenschaftler*innen auf der Erde – sie ist der Meinung, dass sie mit soliden Fähigkeiten ausgestattet wird. Sie sagt, dass Pangaea sich dadurch auszeichnet, dass das “Training alles, von den Grundlagen der Planetengeologie bis hin zu einigen sehr spezifischen, missionsbezogenen Zielen, abdeckt.“
Kate macht es Spaß, das Gelernte auf dem Terrain auszuprobieren, und sie schätzt die praktischen Anwendungen für die Planetenerkundung, wie zum Beispiel das elektronische Feldbuch (Electronic Field Book).
Nach etwas mehr als zehn Tagen im Kurs ist sie bereit, weiter für das nächste Ziel zu lernen – den Mond.
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