Ozon: Ein kostbares Gut

Die Ozonschicht ist angegriffen. Wieso sollte uns das interessieren, denn die Ozonschicht regeneriert sich angeblich von selbst? An sich stimmt das auch, aber wie lange müssen wir darauf warten? Wissenschaftler haben herausgefunden, dass wir bis ins Jahr 2068 warten müssten, bis der frühere Ozongehalt in der Atmosphäre über der Antarktis wieder hergestellt ist.

Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: NASA.

NASA
Hier eine Darstellung des Ozonloches über der Antarktis im September 2005
(Bild: NASA)

Das Ozonloch über der Antarktis schließt sich langsamer als erwartet. Laut aktuellen Studien der NASA wird die Regeneration fast 20 Jahre länger dauern als bisher angenommen. Forscher der NASA, der National Oceanic and Atmospheric Administration und des National Center for Atmospheric Research in Colorado haben ein Tool entwickelt – ein mathematisches Computermodell – um die Regeneration des Ozongehaltes in der Erdatmosphäre besser vorherzusagen und darzustellen.

Das Ozonloch über der Antarktis ist ein massiver Verlust von Ozon in der höheren Atmosphäre, der so genannten Stratosphäre. Dieser Verlust geschieht jeden Frühling in der südlichen Hemisphäre, wenn sich das Ozonloch wieder öffnet. Dieses Ozonloch entstand durch Chlor- und Bromgase in der Stratosphäre. Eine derartige Kombination zerstört Ozon in diesen Atmosphärenhöhen. Die Gase kommen von Chemikalien und Ausstößen, für die einzig die Menschen verantwortlich sind. Dabei sollten wir auf die Ozonschicht besonders Wert legen, denn sie blockt 90 bis 99 Prozent der ultravioletten Sonnenstrahlung bevor diese auf die Erdoberfläche auftrifft. Diese, von uns oft als „harmlos“ eingeschätzte Strahlung, kann zu Hautkrebs, genetischen Schäden oder Augenschäden führen. Nun wurden zum ersten Mal verschiedene Modelle kombiniert. Erstmal nahm man das Modell, das berechnet welcher Chlor- und Bromgehalt in der Erdatmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt ungefähr existieren wird. Diese Daten gewann man durch NASA-Observatorien im Weltraum und auf der Erde. Zusätzlich wurden Flugzeuge gestartet, die die Aufgabe haben, diese Konzentration zu messen und vorherzusagen. Diese Werte sind besonders wichtig für die Antarktis, um so Wettermuster oder das Eisschmelzen besser voraussagen zu können. Das Modell achtet auch auf den natürlichen Regenerationsprozess von Ozon. Dabei wurden auch Daten der letzten 27 Jahre beachtet, seit diesem Zeitpunkt kennt man das Ozonloch über der Antarktis. Leider werden noch einmal mehr als doppelt so viele Jahre mit Ozonloch vergehen, denn erst 2068 sollte ein Ozonloch dieser Größe durch den natürlichen Regenerationsprozess von Ozon geschlossen sein. Bisher glaubte man an das Jahr 2050 – es dauert also fast 20 Jahre länger als bisher angenommen.

„Das antarktische Ozonloch ist ein großes Loch in der Ozonschicht unserer Atmosphäre“, sagt Studienautor Paul Newman, ein Forscher vom NASA Goddard Space Flight Center. „Über Gebieten, die weit weg von den Polen sind, ist die Ozonbelastung auch bei weiten nicht so hoch. In Gebieten wie in den USA oder in Afrika ist der Ozongehalt nur drei bis sechs Prozent geringer als der natürliche Ozongehalt in dieser Gegend. Über der Antarktis hingegen ist der Ozongehalt im Frühling bis zu 70 Prozent unter dem natürlichen Ozongehalt. Mit unseren neuen Techniken können wir nun die ungefähre Größe des Ozonloches in Zukunft besser voraussagen.“

Internationale Verträge, wie das Montreal-Protokoll, haben die Produktion von fast allen ozonzerstörenden Chemikalien verboten. Leider hat sich das Ozonloch nur unwesentlich verkleinert. Die Forscher meinen, dass das Ozonloch erst 2018 merkbar schrumpfen wird – ab diesem Jahr soll die Ozongeneration bessere Arbeit machen.

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