Ozeanbeobachter CFOSat kommt noch

Der auf Basis eines chinesischen Satellitenbus aufgebaute chinesisch-französische Ozeanbeobachtungssatellit CFOSat soll nach jüngsten Informationen nach zahlreichen Verzögerungen nun in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 in den Weltraum transportiert werden.

Ein Beitrag von Axel Nantes. Quelle: CNES.

CNES
CFOSat über der Erde – Illustration
(Bild: CNES)

Ursprünglich hatte man gehofft, CFOSat Ende 2014 oder im Jahr 2015 auf einen Erdorbit bringen zu können. CFOSat steht für China-France Oceanography Satellite. Seinem Namen gemäß ist der Satellit dafür gedacht, Daten über die Wetterbedingungen auf und über den Weltmeeren zu liefern.

Die Informationen von CFOSat werden helfen, die Vorhersage von Stürmen und Wellengang zu verbessern. Außerdem erwartet man von CFOSat Daten zu Eisflächen auf dem Meer und an den Polen. Darüber hinaus möchte man die von CFOSat gesammelten Daten bei der Optimierung der Modelle zur Interaktion von Atmosphäre und Ozeanen sowie zum Klimawandel verwenden.

Ausgerüstet ist CFOSat mit zwei im Ku-Band arbeitenden Radaranlagen aus China und aus Frankreich. Die Anlage aus Frankreich mit einer Masse von rund 100 Kilogramm hat entsprechend ihres Namens Surface Waves Investigation and Monitoring (SWIM) die Aufgabe, Richtung und Länge von Wellen auf der Meeresoberfläche zu bestimmen. Das Radar aus China (SCAT) dient der Ermittlung von Windrichtung und Windstärke.
CFOSat entsteht im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts der nationalen Raumfahrtbehörden Chinas (China National Space Administration, CNSA) und Frankreichs (Centre national d’études spatiales, CNES). Der Start des in China von DFHSat (Dong Fang Hong Satellite) integrierten Satelliten soll auf einer chinesischen Rakete des Typs Langer Marsch 2C vom Satellitenstartzentrum Jiuquan (Jiuquan Satellite Launch Center, JSLC) in der Wüste Gobi erfolgen.

Als Arbeitsorbit für CFOSat ist eine sonnensynchrone Erdumlaufbahn in einer Höhe von rund 519 Kilometern vorgesehen, welcher eine Wiederholrate von 13 Tagen erlaubt. Der Beginn des Regelbetriebs ist für 2019 geplant. In Bodenstationen in China und in Frankreich werden dann regelmäßig Daten eintreffen.

China wird für das CFOSat-Bodensegment das Satellitenkontrollzentrum Xian, eine Anzahl von Bodenstationen für Telemetrieempfang, Kommandoübertragung und Bahnverfolgung, drei X-Band-Stationen zum Datenempfang in China und ein missionsbezogenes Zentrum zur Datenverarbeitung, Verteilung und Archivierung nutzen.

Frankreich will X-Band-Stationen im schwedischen Kiruna und im kanadischen Inuvik einsetzen, ein Zentrum der CNES in Toulouse zur zeitnahen Verarbeitung und Verteilung von Daten verwenden und in einer Einrichtung des Französischen Forschungsinstituts für die Nutzung der Meere (L’Institut Français de Recherche pour l’Exploitation de la Mer, Ifremer) in Brest Daten verarbeiten, verteilen und archivieren.

Ende 2016 erwartete man für den auf dem Bus CAST2000 basierenden CFOSat eine voraussichtliche Startmasse von rund 650 Kilogramm. Der Hauptkörper des Raumfahrzeugs ist annähernd würfelförmig mit einer Kantenlänge von rund 1,5 Metern. Die Missionsdauer ist auf drei Jahre angesetzt.

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