Im Verlaufe der Woche wurden vor allem im Rahmen der 16. Konferenz der staatlichen Luftfahrtadministration der USA am 6. und 7. Februar auch von der Orbital Sciences Corporation (OSC) einige Neuigkeiten bekannt.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, OSC.
Der erste Testflug der neuen Trägerrakete Antares und einer neuen Nutzlast, Cygnus, ist für die nächsten Wochen angekündigt. Am Dienstag soll ein erster Test der Triebwerke auf der ebenfalls neuen Startrampe auf Wallops Island stattfinden. Wie Frank Culbertson, Ex-NASA-Astronaut und nun bei Orbital beschäftigt, bekannt gab, soll der Start einer Cygnus-Masseattrappe mit ein paar zusätzlichen Kleinnutzlasten wenige Wochen danach erfolgen.
Der erste Demo-Flug eines einsatzbereiten Cygnus-Raumschiffes könne dann etwa 4 Monate nach dem Testflug gestartet werden. Geplant sei dabei, die Internationale Raumstation anzufliegen und dabei eine ganze Serie von Abbruchszenarien durchzuspielen. Bei Erfolg würde das Raumschiff mit Hilfe des Stationsmanipulators Canadarm2 an einen Koppungsplatz angelegt.
Insgesamt wurde der Weg als „länger und teurer als gedacht“ bezeichnet. Mittlerweile befänden sich aber vier Cygnus-Raumschiffe in unterschiedlichen Phasen ihrer Fertigstellung.
Angekündigt wurde auch, dass man an einem erweiterten Cygnus-Raumschiff entwickle. Näheres dazu wurde bei der NASA am 5. Februar veröffentlicht. So diskutiert man die Möglichkeit, den Frachtcontainer von Cygnus mit einem entfaltbaren Hitzeschild auszurüsten, der die Rückkehr von Fracht aus dem Weltraum ermöglichen würde. Hier arbeiten OSC und die NASA im Rahmen des High Energy Atmospheric Reentry Test (HEART) zusammen. Der Hitzeschild soll etwa 8 Meter Durchmesser besitzen und die Möglichkeiten austesten, auf diese Weise unbemannte Nutzlasten unbeschadet auf die Erde zu transportieren.
Die NASA hat bereits einige Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt. Am 23. Juli 2012 wurde eine ballistische Rakete vom Typ Black Brant mit dem Inflatable Reentry Vehicle Experiment (IRVE) 3 gestartet. Dieses Experiment verlief offenbar erfolgreich. Die Rakete transportierte die Nutzlast auf eine Höhe von 464 Kilometern und diese wurde dort ausgestoßen. Der 3 Meter durchmessende Hitzeschutz wurde entfaltet, stabilisierte und bremste den Container, in dem eine Kamera lief sowie Messdaten über Temperatur und Luftdruck aufgezeichnet wurden. Nach 20 Minuten wasserte IRVE 3 im Atlantik, 161 km östlich von Cape Hatteras (USA).
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