Das Orion-Crew Modul für den unbemannten Testflug (EFT-1 oder Exploration Flight Test-1) im Dezember 2014 ist inzwischen weitgehend mit den notwendigen Komponenten zur Flugsteuerung ausgestattet. In der vergangenen Woche fanden im Operations and Checkout Building am Kennedy Space Center die obligaten Vibrationstests statt – ohne Probleme, wie die NASA meldet.
Ein Beitrag von Roland Rischer. Quelle: NASA, Raumcon.
Raketenstarts und Landungen sind bis heute zum einen noch eine ziemlich ruppige Angelegenheit. Zum anderen treten beim Flug feinste Vibrationen auf. Um sicher zu sein, dass die neu entwickelte Orion-Kapsel derartigen Vibrationen bereits während ihres ersten Testfluges stand halten wird, wurde das Fluggerät vom 17. bis 24. April 2014 in der High Bay-Halle des Operations and Checkout-Building am Kennedy Space Center umfangreichen Tests unterworfen. Dafür wurde die inzwischen mit Avionik, Steuerungsdüsen, Fenster und Fallschirmen bestückte innere Orion-Zelle in einen speziellen Teststand transportiert. Der Testwoche vorausgegangen waren monatelange Vorbereitungen und die Ausarbeitung verschiedener Testabläufe. Dazu gehörte auch die Festlegung von Show-Stoppern, das heißt die Vorab-Definition von Grenzwerten, ab denen ein einzelner Vibrationstest abgebrochen werden muss.
Zum mobilen Vibrationsteststand gehören zwei elektromagnetische Shaker, die jeder eine Kraft entsprechend knapp zwei Tonnen Druck entwickeln können. Die Orion-Kapsel stand auf einen speziellen Podest, um Einflüsse vom Hallenboden auszuschließen. Vor Beginn den Testreihen wurden die Batterien geladen, die Avionik, Instrumente und elektrische Komponenten wurden unter Strom und die Tanks unter Druck gesetzt. Die Vibrationstests begannen bei fünf Hertz. Die Frequenz wurde schrittweise auf 500 Hertz erhöht. Das liegt im Bereich der auf Raketen und Nutzlasten üblicherweise angewendeten Anregungsfrequenzen. Nach jedem der 30-sekündigen Testläufe wurden die gegenüber liegenden Shaker versetzt, um die daraus resultierenden Abweichungen analysieren zu können.
Vorläufige Analysen der Werte der angebrachten Schwingungssensoren und Dehnungsmessstreifen zeigten keine größeren Probleme auf. Die Zellstruktur der Orion-Kapsel und die Aggregate verhielten sich demzufolge wie prognostiziert. Die Tests waren zwei Tage vor dem geplanten Termin beendet.
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