Orbital soll neue Iridium Flotte testen

Das amerikanische Unternehmen Orbital Sciences Corporation hat mit Thales Alenia Space einen Vertrag über die zukünftige Iridium-NEXT-Satellitenflotte ausgehandelt. Nach diesem Vertrag wird Orbital die Satelliten in Arizona integrieren und testen.

Ein Beitrag von Johannes Amann. Quelle: spaceflightnow.com. Vertont von Peter Rittimger.

Iridium
Iridium-Satellitentelefone
(Bild: Iridium)

Iridium plant, seine aus derzeit noch 72 aktiven Satelliten bestehende Flotte ab 2015 zu ersetzen. Aus diesem Grund wurde im letzten Jahr ein Auftrag über 2,1 Milliarden Dollar ausgeschrieben, bei welchem Thales Alenia Space den Zuschlag erhielt. Thales Alenia Space wird für diesen Betrag die 81 Satelliten für die Iridium-NEXT Flotte bauen.
Nun hat Thales Alenia Space das amerikanische Unternehmen Orbital Sciences Corporation mit der Integration der Kommunikationsnutzlasten auf die Satelliten beauftragt. Ebenfalls soll Orbital die Satelliten in Gilbert in Arizona noch testen, bevor sie zum Start zur Vandenberg Air Force Base geschickt werden. Von dort sollen die Satelliten von der kommerziellen Firma SpaceX mit mehreren Falcon 9 Raketen in eine polare Umlaufbahn gebracht werden.

Um die neue Satellitenflotte finanzieren zu können, will Iridium Sekundärnutzlasten an verschiedene Kunden verkaufen. Auf jedem Satelliten können zusätzlich Instrumente mit ca. 55 kg Masse installiert werden, welche vom Satelliten mit bis zu 50 W Dauerleistung versorgt werden. Dem Kunden würde dann für die Kommunikation mit dem Instrument eine Datenrate von 1 MB/s zur Verfügung stehen.

Ein möglicher Kunde wäre die US Air Force, welche beispielsweise Sensoren für Weltraumwetter oder wissenschaftliche Experimente günstig auf Iridium-Satelliten anbringen könnte. Außerdem wären Instrumente zur Erdbeobachtung oder einfach Kommunikationsnutzlasten denkbar. Durch die weltweite Abdeckung kommt die Iridium-Konstellation auch für Klimabeobachtung in Frage. Der US-Regierung dürfte diese Möglichkeit sehr gelegen kommen, da sie nach kommerziellen Lösungen sucht, um Geld bei Raumfahrtmissionen einzusparen. Iridium wird dabei mit Orbital bei der Vermarktung der Sekundärnutzlasten zusammenarbeiten. Orbital wird außerdem für die Integration der Sekundärnutzlasten zuständig sein.

Matt Desch, der CEO von Iridium, geht davon aus, dass nur ein Teil der 66 operierenden Iridium-NEXT-Satelliten mit Sekundärnutzlasten ausgestattet wird. Zudem sollen 6 weitere Ersatzsatelliten gestartet werden, welche im Falle eines ausgefallenen Satelliten sehr schnell die volle Netzabdeckung auf der Erde durch Iridium wieder gewährleisten könnten. Zusätzlich werden noch 9 Satelliten am Boden bereit gehalten, falls später Ersatz nötig sein sollte.

Die neue Iridium Generation soll neben Telefongesprächen nun auch weltweit Datenübertragungen bis zu 8Mbit/s unterstützen.

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