Alle Zeichen stehen auf „Go“ für den zweiten NASA-Marsrover, der am Sonntagmorgen zum Mars aufbrechen soll. Dabei will die NASA nichts dem Zufall überlassen.
Ein Beitrag von Felix Korsch. Quelle: NASA/space.com.
Alle Blicke richten sich derzeit Richtung Cape Canaveral, Florida, denn vom dortigen Kennedy Space Center wird am Sonntagmorgen in aller Frühe der zweite US-Marsrover dieses Jahres seine lange Reise zum Roten Planeten antreten. Der Lift-off soll gegen 05:56 Uhr (MESZ) vom Launchpad 17B aus mit einer Boeing Delta II-Trägerrakete erfolgen. Die Startmannschaft zeigt wieder offen ihren Optimismus: alle wesentlichen Vorbreitungen wurden abgeschlossen und die Wetterprognosen für das Cape sind als gut zu bewerten. Dieser Ausblick erfreut schon auf den ersten Blick, denn der Start des ersten Rovers, auf den Namen Spirit getauft, musste wegen Stürmen und schweren Niederschlägen zweimal um jeweils 24 Stunden verschoben werden, ehe schließlich das „Go“ zum Lift-off am 10. Juni gegeben werden konnte.
Zuletzt wurde der Start des zweiten Rovers um mehrere Tage verschoben, um Kork-Abdichtungen an der ersten Stufe der Trägerrakete auszubessern bzw. zu erneuern. Im Falle einer solch aufwendigen, medienwirksamen und natürlich teuren Mission möchte man eben keine Risiken eingehen. Die vorhandenen Probleme wurden gelöst und dem Start steht nun nichts mehr im Weg. Allerdings können Verluste nicht ausgeschlossen werden, und vor allem der Start gilt als einer der kritischsten Momente der Mission, da durch die heftigen Vibrationen der Trägerrakete Instrumente an Bord der Sonde beschädigt werden könnten. Falls Opportunity also tatsächlich und wider aller Erwartungen ein Fehlschlag wird, liegen fertige Pläne schon auf dem Tisch.
„Wenn wir Opportunity während des Starts verlieren sollten, würden wir Spirit zu Meridiani Planum schicken“, sagte Cathy Weitz, Wissenschaftlerin des Projektes im NASA-Hauptquartier in Washington, D.C. In jenem Areal soll eigentlich Opportunity niedergehen, während Spirit im Gusev-Krater landen soll. Allerdings gilt letzterer als ein etwas unsichereres Terrain. Doch an so etwas mag man bei der NASA nicht denken, immerhin verlief das Jahr 2003 bisher recht erfolgreich. Nach dem Start von Opportunity werden sich vier Sonden auf dem Weg zum Mars befinden. Neben den beiden US-Marsrovern sind dies die japanische Sonde Planet-B, auch bekannt als Nozomi, sowie das europäische Projekt Mars Express, gleichsam eine interplanetare europäische Premiere.
Nähere Details zum Projektstatus sollen heute Abend bekannt gegeben werden. Dann nämlich findet das finale öffentliche Briefing der NASA statt. Dem Start jedenfalls steht nichts mehr im Weg…